Nach neun Monaten durfte Eljif Elmas wieder einmal im Trikot von RB Leipzig auflaufen. Eine sportliche Perspektive hat der Nordmazedonier beim Bundesligisten aber ebenso wenig wie Timo Werner und André Silva.
Nach neun Monaten
In den ersten beiden Testspielen von RB Leipzig fand Eljif Elmas (25) wie auch die anderen Leihrückkehrer Timo Werner und André Silva keine Berücksichtigung. Beim 1:2 am Samstag gegen Atalanta Bergamo rückte der Mittelfeld-Allrounder aus Nordmazedonien jedoch ins Aufgebot, kam in der zweiten Halbzeit auf der ungewohnten Mittelstürmer-Position sogar zum Comeback. Doch dies hatte Elmas einzig und allein dem Umstand zu verdanken, dass Benjamin Sesko ob des sich abzeichnenden Wechsel in die Premier League kurzfristig freigestellt wurde.
„Er hat ein gutes Spiel gemacht dafür, dass er auf dieser Position nicht trainiert hat und sie auch nicht kennt“, urteilte Cheftrainer Ole Werner über den Auftritt von Elmas, der zuletzt am 5. November bei der 1:3-Niederlage im Champions-League-Auswärtsspiel bei Celtic Glasgow für RB aufgelaufen war. An seiner Gesamt-Perspektive bei RB ändert diese Rückkehr freilich nichts. Der vor eineinhalb Jahren für überteuerte 24 Millionen Euro vom SSC Neapel geholte Profi hat in Leipzig keine sportliche Zukunft.
Dies hatten ihm Werner und Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer zum Start der Vorbereitung auch klar mitgeteilt. „Wir haben ein offenes und transparentes Gespräch mit ihm geführt und ihm gesagt, wie wir seine Situation und seine Rolle sehen“, schilderte Schäfer. Wie Werner und Silva soll Elmas, der noch einen bis 2028 datierten Vertrag besitzt und über fünf Millionen Euro Jahresgehalt bekommen dürfte, verkauft werden.
Kein Abnehmer in Sicht
Allerdings ist aktuell kein Abnehmer für den 69-maligen Auswahlspieler Nordmazedoniens in Sicht. Der FC Turin, der Elmas im Januar ausgeliehen und in 13 Pflichtspielen (vier Tore) eingesetzt hatte, ließ die Kaufoption in Höhe von 17 Millionen Euro verstreichen. Die Italiener streben dem Vernehmen nach eher eine erneute Ausleihe an, was allerdings nicht im Sinne von RB ist. „Es ist für Eljif keine leichte Situation, aber er geht gut damit um. Er macht es im Training gut und lässt sich nicht hängen“, betonte Werner.
Silva-Wechsel nach Bremen hakt
Für Werner und André Silva gibt es zwar jeweils einen konkreten Interessenten, aber noch keine Entscheidungen. Für beide Spieler kommt wegen der Restlaufzeit ihrer Verträge in einem Jahr nur ein Verkauf in Betracht. Werder Bremen möchte den in der Rückrunde ausgeliehenen André Silva verpflichten, doch steht vor allem das Jahresgehalt des Portugiesen in Höhe von sieben Millionen Euro im Weg. Bislang zeigt der Stürmer keine Bereitschaft, die für einen Wechsel nötigen Einschnitte zu akzeptieren.
USA-Deadline für Timo Werner
Werner hat nach wie vor die Möglichkeit, seine ins Stocken geratene Karriere bei Leipzigs Schwesterklub in New York unter dem dortigen Trainer Sandro Schwarz fortzusetzen. Der zuletzt an Tottenham ausgeliehene Stürmer müsste dafür allerdings einer Halbierung seines Jahresgehalts von derzeit zehn Millionen Euro zustimmen, was er bislang nicht tut.
Am 21. August schließt das Transferfenster in der MLS, doch ein Wechsel ist auch deshalb unwahrscheinlich, weil der kriselnde Klub in New York die Play-offs zu verpassen droht. Sein Standing in Leipzig wurde dem Ex-Nationalspieler am Samstag überdeutlich vor Augen geführt: Obwohl nach Seskos Freistellung seine Position im Sturm frei wurde, erhielt in Elmas der Spieler den Zuschlag, der sich im Trainingslager in Donaueschingen deutlich engagierter präsentierte.