André Silva bleibt beim SV Werder Bremen auch in Stuttgart weiterhin nur ein Bankplatz. Die Gründe – und wie die Leipzig-Leihgabe damit umgeht.
Duo Ducksch/Burke beginnt
Auch am Sonntagnachmittag wird der SV Werder Bremen nach kicker-Informationen wieder mit Marvin Ducksch (der somit vor der Verlängerung steht) und Oliver Burke stürmen; André Silva muss beim Auswärtsspiel in Stuttgart (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) also einmal mehr mit einem Platz auf der Ersatzbank vorliebnehmen. Zum bereits dritten Mal in Folge – und trotz beeindruckender Bilanz übrigens gegen den VfB, seinen ganz persönlichen Lieblingsgegner.
Zuletzt kam der im Winter von RB Leipzig ausgeliehene Angreifer bereits zweimal gar nicht zum Einsatz, beim 3:0-Auswärtssieg in Kiel etwa war der Ärger des 29-Jährigen unverkennbar. „Am Ende ist es so, dass André natürlich aus seiner Sicht nicht zufrieden war mit der Spielzeit, die er in den letzten Wochen bekommen hat“, sagte Cheftrainer Ole Werner: „Ich kann das auch sehr gut nachvollziehen, wenn ich mich in seine Rolle hineinversetze.“
Werner erklärt Silva-Nichtberücksichtigung
Weil Silva bei der 2:4-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach ein „ordentliches Spiel“ gezeigt habe und auch „das erste Mal für uns getroffen hat“ (per Strafstoß), so der 36-Jährige. In Kiel jedoch habe sich der Coach „aufgrund der Charakteristik des Spiels für eine andere Kombination vorne entschieden“ – mit Ducksch und dem erstarkten Burke, die er auch beim 2:0 gegen Frankfurt unverändert gelassen habe, „weil ich das Gefühl habe, dass das mit diesen beiden gerade auch im Zusammenspiel sehr gut funktionieren kann“.
Dass für den Portugiesen gegen die Eintracht als seinen Ex-Klub, für den Silva in der Saison 2020/21 noch 28 Bundesliga-Treffer erzielt hatte, nicht einmal ein Kurzeinsatz drin war, erklärte Werner indes damit, „dass man eher auf Tempo gesetzt hat, eher auf Umschaltmomente“. Weshalb dann in der 65. Minute Justin Njinmah und Marco Grüll für Ducksch und Burke eingewechselt wurden.
Werner über Silva: „Daran können sich andere orientieren“
Andererseits erhielt mit Keke Topp nun auch jener Spielertyp, der Silva von den insgesamt sechs Bremer Angreifern noch am ähnlichsten ist, erneut den Vorzug vor dem Portugiesen: in der Nachspielzeit gegen Frankfurt, genauso wie schon in Kiel (nach bereits 73 Minuten).
Und doch betonte der Werder-Coach, dass Silva aktuell „sehr professionell“ mit seiner Situation umgehe: „Er trainiert gut, macht das, was man als Spieler tun kann, nämlich sich weiter anbieten. Er ist ein Top-Profi, ein Top-Charakter“, lobte Werner: „Das muss man erstmal so machen und daran können sich dann auch andere orientieren.“
Silva-Rolle „nicht in Stein gemeißelt“
Zumal Silvas aktuelle Rolle für die verbleibenden sechs Ligapartien „nicht in Stein gemeißelt“ sei: „Aber wenn du sechs Stürmer hast für zwei Positionen, wird es zwangsläufig mal so sein, dass auch mal welche unzufrieden sind“, so Werner: „Jeder hat die Möglichkeit, das zu ändern – das gilt auch für André.“
Bislang sprechen seine gezeigten Leistungen im Werder-Trikot und angesichts der im Sommer definitiv endenden Leihe wohl auch die Perspektive allerdings nicht unbedingt für den 53-maligen Nationalspieler.