Die Gerüchte um die Zukunft von Hugo Ekitiké haben noch einmal Fahrt aufgenommen, die Zukunft des Topstürmers ist unsicher. Robin Koch lobt den Franzosen, begründet seine eigene Vertragsverlängerung und erklärt, warum er sich besonders über den Verbleib von Rasmus Kristensen und Arthur Theate freut.
SGE-Abwehrchef half bei Burkardt nach
„Ein bisschen müde“ trat Robin Koch am Mittwochnachmittag nach dem SGE-Training vor die Pressevertreter. „Wir wollen natürlich fit werden, da gehört intensives Training dazu“, betonte der 28-Jährige, der sich in diesem Sommer zur Eintracht bekannt und einen neuen Vertrag bis 2030 unterschrieben hat – obwohl er den Klub per Ausstiegsklausel hätte verlassen können.
Kochs Hoffnungen haben sich „extrem bestätigt“
Für den Nationalspieler sei es eine ähnliche Entscheidung wie 2023 gewesen, als er noch bei Leeds United unter Vertrag stand – und sich schon damals für die SGE entschied. „Die Rolle, die ich hier eingenommen habe, das Gefühl, das ich für Verein, Fans und Umfeld bekommen habe, das habe ich, bevor ich hier herkam, nur vermutet und mir erhofft. Aber das wurde in den letzten zwei Jahren so extrem bestätigt“, begründete Koch seine Entscheidung, in die natürlich auch der sportliche Erfolg der Eintracht reingespielt habe. „Klar geht es an so einem Zeitpunkt auch darum, sich finanziell Gedanken zu machen, die Fußballerkarriere ist nicht ganz so lang. Aber trotzdem habe ich wegen Mannschaft, Verein, Staff, Fans und Umfeld auf mein Bauchgefühl gehört, wie ich es schon meine ganze Karriere mache.“
„Omar hat bis zur letzten Minute alles gegeben und bei Hugo ist es jetzt ganz genauso.“ (Robin Koch)
Vor einer großen Entscheidung steht auch Kochs Teamkollege Hugo Ekitiké – wobei bei dem Franzosen aktuell vor allem Geduld gefragt ist. Der Topstürmer könnte zum Dominostein im Frankfurter Transfersommer werden, Newcastle United scheiterte allerdings bereits mit einem Angebot in Höhe von 80 Millionen Euro. Entsprechend herrscht vorerst weiter Ungewissheit – auch für die Teamkollegen. „Das ist schon fast zur Routine geworden fast“, blickte Koch mit einem Lachen zurück auf die Abgänge von Randal Kolo Muani im Sommer 2023 und Omar Marmoush im vergangenen Winter. Während Ersterer mit vielen Nebengeräuschen zu PSG ging, verabschiedete sich der Ägypter auch in Kochs Augen „vorbildlich“ in Richtung Manchester City.
„Omar hat bis zur letzten Minute alles gegeben und bei Hugo ist es jetzt ganz genauso. Man sieht nicht, wie viel er da vielleicht im Hintergrund zu verarbeiten hat“, lobte Koch den 23-Jährigen. „Er ist ganz klar im Kopf, gibt im Training Gas und das ist sowohl für uns als Mannschaft als auch für ihn sehr wichtig.“
Sorgen mache sich der Führungsspieler auch im Falle eines Abgangs ohnehin nicht. Koch ist überzeugt, dass die Verantwortlichen bereits einen Plan in der Tasche haben. „Klar ist, wenn ein Spieler wie Kolo, Omar oder Heki geht, die offensiv schon den Unterschied ausmachen, dann musst du es als Mannschaft auffangen. Du kriegst es schwer mit einem Spieler nachgebildet. Aber ich glaube, wir haben es bisher immer gut geschafft.“ Sowohl im Kollektiv als auch durch Spieler, die individuell den nächsten Schritt machten – so wie eben zuletzt Ekitiké.
Koch hat Burkardt „schon versucht zu überzeugen“
Mit Jonathan Burkardt stünde ein möglicher Ersatz für die Position des Neuners sogar schon parat – und auch Koch war an dem Wechsel aus Mainz nicht ganz unbeteiligt. „Ich glaube, es ist ganz normal, wenn solche Gerüchte aufkommen, dass man sich unterhält. Wir haben uns bei der Nationalmannschaft gesehen und da habe ich schon mal nachgefragt und versucht, ihn zu überzeugen“, erinnerte sich Koch, der allerdings auch gestand: „Beim letzten Mal musste ich gar nicht mehr so viel tun. Ich glaube, sein Herz hat ihm da vielleicht schon gesagt, dass es der richtige nächste Schritt ist.“
Neben dem bislang einzigen Sommer-Neuzugang wurden mit den Festverpflichtungen der Leihgaben Rasmus Kristensen und Arthur Theate – dessen Option die SGE schon vorzeitig im Februar zog – für Koch „extrem wichtige“ Kollegen in der Defensive gehalten. „Wir verstehen uns auf dem Platz sehr, sehr gut, außerhalb auch“, betonte der Innenverteidiger, der mit Kristensen schon in Leeds zusammengespielt hatte. „Es ist wichtig, dass wir neben den vielen jungen Spielern auch einen guten Stamm haben, der vielleicht schon ein bisschen mehr Erfahrung hat“, erklärte Koch und gestand, dass das Trio nicht nur in den Spielen, sondern auch im Training schon mal „ein bisschen lauter werden“ kann, um die jüngeren Kollegen in die richtige Richtung zu lenken.
Ruhiger 29. Geburtstag im Hause Koch
Nicht so laut dürfte es derweil morgen im Hause Koch werden – und das trotz des 29. Geburtstags des Abwehrchefs. „Ich versuche schon, am Abend mit meiner Familie ein bisschen Zeit zu verbringen“, blickte Koch voraus, „und dann geht es am nächsten Tag schon wieder weiter, daher bleibt die große Party aus.“
Der Fokus bleibt auf der Vorbereitung, denn das Ziel ist klar: „Es ist wichtig, dass wir fit sind, gut zusammenstehen, die guten Sachen aus der letzten Saison weiterführen und vor allem einen guten Saisonstart erwischen. Mit der Champions League haben wir eine Herausforderung, auf die wir uns extrem freuen.“ Die Doppelbelastung soll dabei kein Problem werden, auch wenn es nochmal härter werden dürfte, als in den Vorjahren. „In der Europa League hat man vielleicht doch ein, zwei Spiele, wo auch 95 Prozent reichen können, in der Champions League ist das nicht der Fall. Da müssen wir immer an die Grenze gehen und dann auch in der Liga wieder voll da sein.“