Durchgesickert war es längst, nun ist offiziell: Carsten Wettich, derzeit Vorstand des 1. FC Köln, will bei den Wahlen im Herbst mit einem eigenen Team ins zentrale Gremium des Bundesliga-Aufsteigers einziehen.
Im Team mit Ex-Spielerin und Unternehmer
Die Ziele sind groß. „Mit großem Respekt vor dem, was war und Mut, vor dem, was kommt, wollen wir den FC wieder zu einem führenden Klub in Deutschland machen – sportlich, wirtschaftlich und kulturell“, teilt Wilke Stroman mit. Der 45 Jahre alter Unternehmer will im Herbst Präsident des 1. FC Köln werden. Dafür tritt er im Team gemeinsam mit dem derzeitigen Vorstand Carsten Wettich und der Ex-FC-Spielerin Tugba Tekkal an.
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Bereits vor einigen Wochen hatte Sven Adenauer bekanntgegeben, mit einem eigenen Team antreten zu wollen. Die Krux: Für die Wahl wird vom Mitgliederrat nur ein Team vorgeschlagen, das die Mitgliederräte voraussichtlich selbst zusammenstellen wollen. Alle weiteren Bewerber müssen Unterschriften von mindestens drei Prozent der Mitglieder vorweisen, um zur Wahl zugelassen zu werden. Bei derzeit etwa 150.000 Mitgliedern sind das 4500. Eine ordentliche Hürde, die Stroman, Tekkal und Wettich nehmen wollen.
Gewählt wird im September
„Wir sind überzeugt, dass wir ein sehr gutes Vorstandsteam für den FC sind und hoffen, dass sich der Mitgliederrat am Ende für uns entscheidet. Wir werden aber auch respektieren, wenn der Mitgliederrat ein anderes Team vorschlagen sollte. Deshalb bleiben wir bei uns – und machen unsere Hausaufgaben. Die in der Satzung vorgesehenen Fristen machen es notwendig, bereits jetzt mit der Sammlung der Unterschriften zu beginnen“, sagt Stroman.
Sollte das Team von Amtsinhaber Wettich am Ende die Nase vorn haben und von den Mitglieder gewählt werden, wäre Tekkal die erste Frau im Vorstand des 1. FC Köln. Das Trio verspricht einen Kurswechsel, in einer offiziellen Mitteilung heißt es: „Raus aus der Phase der Konsolidierung – hinein in eine aktive Wachstumsphase“. Die Einbindung eines Investors schließen die Drei dafür kategorisch aus.
Gewählt wird das neue Führungsgremium im September im Kölner Stadion. Ein genauer Termin steht noch aus. Zuletzt hatte das amtierende Trio aus Präsident Werner Wolf, Eckhard Sauren und Wettich angekündigt, nicht mehr gemeinsam antreten zu wollen. Nun ist klar, dass mindestens Wettich eine dritte Amtszeit anstrebt – allerdings in veränderter Konstellation.