Fehler, Lehren, Mut: Nächste Bewährungsprobe für Coulibaly?

Werder-Talent Karim Coulibaly hat in den vergangenen Spielen seine ersten, prägenden Bundesliga-Erfahrungen gemacht – kommen in München weitere dazu?

Werder: Pieper als erfahrenere Alternative

Es ist noch keine acht Monate her, dass Karim Coulibaly mit dem SV Werder zuletzt in München aufschlug: Am FC Bayern Campus musste der Innenverteidiger mit der Bremer U 19 zum Auftakt der DFB-Nachwuchsliga Hauptrunde Liga A eine 0:2-Niederlage hinnehmen, kam seinerzeit über die kompletten 90 Minuten zum Einsatz.

Zuletzt war das indes auch in drei der vier bisherigen Bundesligaspiele der Fall – genauso am kommenden Freitag (20.30 Uhr, LIVE bei kicker) in München? Dann wiederum in der Allianz-Arena, dann gegen die Profis, dann gegen Harry Kane & Co. Es könnte die nächste Bewährungsprobe für den 18-Jährigen bevorstehen, dessen Karriere aktuell enorm an Fahrt aufnimmt – wenngleich damit auch bereits so einige Lehren einhergegangen sind.

Am vergangenen Samstag gegen den SC Freiburg unterlief Coulibaly etwa ein Eigentor zum 0:3-Endstand. „Das war eine unglückliche Situation. Dass er das Tor in dieser Szene noch verteidigen will, ist ihm hoch anzurechnen“, befand zwar einigermaßen beschützend Cheftrainer Horst Steffen nach der Partie.

Wenig verheißungsvolle Werder-Vorzeichen

Trotzdem handelte es sich dabei bereits um Werders 69. Eigentor – was aktuell einen Bundesliga-Rekord darstellt. Jetzt trifft Werder also auf jene Bayern, die historisch übrigens die meisten Eigentore provozierten (80). Und ganz generell erscheinen die Vorzeichen für die Bremer gegen den Rekordmeister einmal mehr nicht sonderlich verheißungsvoll.

Die Münchner gewannen 25 der jüngsten 27 Duelle mit Werder (ein Remis, eine Niederlage). Jener Auswärtserfolg in der Allianz-Arena liegt wiederum noch gar nicht so lange zurück: Im Januar 2024 traf der aktuell verletzte Mitchell Weiser zum 1:0-Sieg – und beendete damit seinerzeit die Rekordserie von 28 Partien hintereinander ohne Sieg gegen Bayern.

Nur eine von vielen aus Werder-Perspektive wenig erbaulichen Statistiken, wie etwa exemplarisch noch diese hier: Lediglich der Hamburger SV (252) kassierte in der Bundesliga mehr Gegentore gegen einen Gegner als Bremen gegen Bayern (242). Eine Bilanz, die wohl auch Coulibaly versuchen wird, im Zaum zu halten.

Stark fehlt weiterhin: Alternative Pieper?

Angesichts des anhaltenden Ausfalls von Niklas Stark (Hüftprobleme) könnte der Linksfuß zu seinem vierten Startelfeinsatz in Folge kommen – sofern Coach Steffen auf der Position neben Kapitän Marco Friedl nicht alternativ auf das deutlich größere Plus an Erfahrung von Rückkehrer Amos Pieper setzt. Der 116-malige Bundesliga-Spieler stand gegen Freiburg erstmals in dieser Saison im Kader.

Andererseits hat auch Coulibaly in dieser Saison schon so seine ersten Erfahrungen gemacht: Beim 3:3 gegen Leverkusen patzte er nicht nur unmittelbar vor einem Gegentreffer – in der Nachspielzeit rettete er letztlich als Torschütze dann das Unentschieden. Beim 4:0 in Mönchengladbach reihte er sich indes in eine überzeugende Bremer Mannschaftsleistung ein.

Prägende Erlebnisse also, auf die auch Leiter Profifußball Peter Niemeyer anspielt: „Karim hat auch andere schwierige Momente schon richtig gut weggesteckt.“ Tatsächlich wählte Coulibaly ungeachtet seiner unterlaufenen Fehler oftmals weiterhin die mutige Spieleröffnung. Trotz seiner erst 18 Jahre.

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