Grifo über die Doppelsechs: „Dürfen sie nie wieder hergeben“

Den erfolgreichen Auftakt in der Europa League mit dem Heimsieg gegen Basel hatte der SC Freiburg seinen beiden zentralen Mittelfeldspielern zu verdanken, die offenbar gerne mal verwechselt werden – und gegen Hoffenheim wieder gefordert sind.

Freiburger Mittelfeld-Duo bringt Stabilität und will mehr Tore schießen

In seinen bisher vier Saisons für den SC Freiburg hat Maximilian Eggestein insgesamt zehn Pflichtspieltore erzielt, die Höchstzahl in einer Saison waren drei (2034/24), verteilt auf Bundesliga, DFB-Pokal und Europa League. In der laufenden Runde kommt der 28-Jährige schon im September auf zwei Treffer, jeweils per Kopf, zunächst bei der 1:4-Niederlage in Köln, jetzt war es das vorentscheidende zweite Tor beim 2:1 gegen den FC Basel.

„Ich habe mir vorgenommen, noch mal gefährlicher in der Box aufzutauchen und bin glücklich, dass das so funktioniert hat“, sagte Eggestein. „Und das hört jetzt natürlich nicht auf, nur weil ich zweimal getroffen habe.“

SC-Kapitän Christian Günter erinnerte daran, dass der Mittelfeldspieler schon in der vergangenen Saison einige gute Chancen hatte „und knapp gescheitert ist“. Jetzt habe er „schon gut losgelegt, er soll ruhig weitermachen – und der Paddy auch“, fügte er mit Blick auf den zweiten Torschützen gegen Basel, Patrick Osterhage, hinzu. Und er nannte die beiden Spieler auf der Doppelsechs scherzhaft „die Zwillinge“. Dass sie tatsächlich häufiger mal verwechselt würden, bestätigte Eggestein, das sei „mittlerweile in der Kabine so ein kleiner Running Gag“.

Zwillinge? Osterhage und Eggestein „schon unterschiedlich vom Spielerprofil“

Obwohl er sich mit dem im Sommer 2024 vom VfL Bochum gekommenen Osterhage nicht nur auf dem Platz gut versteht („Wir sind auch in der Freizeit häufiger zusammen unterwegs.“), hofft Eggestein, dass sich der von Günter kreierte Spitzname „nicht durchsetzt“, zumal sie „schon unterschiedlich vom Spielerprofil“ seien. „Ich versuche mehr, das Zentrum zu halten. Patrick sucht eher mal die Tiefe, weil er ein höheres Tempo mitbringt als ich. Ich versuche, den Anker, den Sicherungsspieler zu geben.“

Julian Schuster hat sie offenbar noch nicht verwechselt. „Zumindest sind es keine eineiigen“, sagte der Trainer auf die Zwillings-Bezeichnung angesprochen. Allerdings seien beide diszipliniert und zuverlässig, „da könnte man zumindest meinen, dass sie aus dem gleichen Haushalt kommen“. Auch die Art und Weise, wie beide Tore herausgespielt wurden, gefiel Schuster. „Was ich toll fand: Der Abschluss ist mit hundertprozentiger Kontrolle, es ist kein wildes Draufbolzen“, sagte er über Osterhages Flachschuss aus dem Rückraum, „das verlangen wir auch immer wieder im Training“.

Und über Eggestein Treffer freute er sich, weil besprochen worden sei, wie es herausgespielt wurde: Ein langer Ball von Matthias Ginter, der das Spiel auf Vincenzo Grifo verlagerte, der die Vorlage lieferte. „Eine super Flanke“ sei das gewesen, und Eggestein sei „im richtigen Timing“ zum Kopfball eingelaufen. Grundsätzlich „müssen situativ auch unsere zentralen Mittelfeldspieler torgefährlich werden“, erklärte der SC-Coach.

Duo will torgefährlicher werden

Eggestein berichtete, dass er sich zusammen mit Osterhage vorgenommen habe, „in dieser Saison torgefährlicher zu werden, und wir sind natürlich glücklich, dass wir das direkt zusammen umsetzen können“. Osterhage hatte in seiner ersten Saison für den Sport-Club nur einen Treffer erzielt, im April beim 2:1-Auswärtssieg in Mönchengladbach. Bei den beiden Auftaktniederlagen in der Liga in dieser Runde gegen Augsburg und in Köln fehlte der 25-Jährige wegen muskulärer Probleme. Und es ist eine der Erklärungen für die fehlende Stabilität in diesen Partien.

„Es ist positiv, dass sich die beiden über ihre Spielweise und über ihre Charaktere gut ergänzen, und sich über viele Spiele dann auch gefunden haben. Das spürt man“, sagte Schuster über das seit der Vorsaison im Normalfall gesetzte Mittelfeld-Duo. Das habe seinen Wert auch in den Momenten, in denen sie „zurückarbeiten: Ich glaube, jeder der Fußball gespielt hat, weiß, wie unangenehm es sein kann, wenn ein Gegner von hinten kommt, dir die Bälle raubt und oben gleichzeitig den Körper gibt – das ist deprimierend“. Da habe es es schon beim 3:0 in Bremen einige Szenen gegeben, die er sich nun auch im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim (Sonntag, 15.30 Uhr) wünscht.

„Sie sind unglaublich tolle Spieler, die sehr erfahren sind, die genau wissen, was sie machen“, schwärmte Grifo, am Mittwoch gegen Basel zweifacher Vorlagengeber, über die beiden Mittelfeldkollegen. „Solche Sechser wünschst du dir. Und wenn sie auch noch torgefährlich sind, dann dürfen wir sie nie wieder hergeben.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert