Hofmann sieht Hjulmands nächstes Signal

Unter Xabi Alonso hatte er eine Frust-Saison erlebt, unter Erik ten Hag sich in der Vorbereitung verletzt. Mit Kasper Hjulmand, seinem früheren Trainer aus Mainzer Zeiten, verbindet Jonas Hofmann neue Hoffnung und bekommt dafür ein weiteres Signal.

Bayers Routinier mit erstem Saisoneinsatz

Es waren nur wenige Minuten. Aber doch ein wichtiges Zeichen für Jonas Hofmann. Beim 1:1 gegen seinen Ex-Klub Borussia Mönchengladbach war der 33-Jährige in der 84. Minute beim Stand von 1:0 eingewechselt worden. Sein erster Einsatz in dieser Saison – und ein Hoffnungsschimmer für den Profi, der unter Xabi Alonso in der Vorsaison quasi keine Rolle mehr gespielt und Frust geschoben hatte.

Der Offensivakteur, der in Schlussphase gegen Gladbach den Posten des jungen Ibrahim Maza als halbrechter Zehner übernahm, bezeichnete den warmen Applaus, den er bei seiner Einwechslung von den Rängen erhielt, als „Signal“. Die Bayer-Fans haben Hofmanns Anteil am Double-Gewinn 2024 offensichtlich nicht vergessen.

„Ich halte Jonas für einen großartigen Spieler. Ich glaube nicht, dass er mit seinem Alter schon am Ende ist.“ (Kasper Hjulmand)

Dessen erster (Kurz-)Einsatz unter dem neuen Trainer Kasper Hjulmand stellt auch ein weiteres klares Signal des Dänen an den früheren deutschen Nationalspieler dar, dass dessen Zeit bei Bayer trotz der übermächtig erscheinenden Konkurrenz auf den beiden Zehnerpositionen noch nicht abgelaufen sein muss.

Hjulmand unterstrich damit jedenfalls seine vor dem Champions-League-Spiel beim FC Kopenhagen (2:2) in der Vorwoche getroffene Einschätzung Hofmanns. „Ich halte ihn für einen großartigen Spieler, der noch viel Potenzial hat. Ich glaube nicht, dass er mit seinem Alter schon am Ende ist“, hatte der Trainer, der in der Saison 2014/15 mit Hofmann in Mainz erfolgreich zusammenarbeitete, erklärt, „vielleicht fehlt ihm manchmal ein wenig die Schnelligkeit auf den ersten Metern, aber mit seiner Erfahrung, Cleverness und Spielübersicht hat Jonas gute Chancen, hart zu arbeiten, körperlich fit wieder fit zu werden und mir zu zeigen, dass er bereit ist. Ich mag seine Art, Fußball zu spielen, sehr.“

Hofmanns Routine vs. jugendlichen Leichtsinn

Worte, denen Hjulmand jetzt gegen Gladbach auch Taten folgen ließ. Auch wenn Hofmann in dieser Partie davon profitiert haben mag, dass Hjulmand neben dem langzeitverletzten Exequiel Palacios auch Robert Andrich und Ezequiel Fernandez (beide Ampelkarte) ersetzen musste, darf der Rechtsfüßer auf weitere Chancen hoffen.

So mag Hofmann, der wegen einer in der Vorbereitung erlittenen Oberschenkelverletzung erst seit dem Gladbach-Spiel wieder zur Verfügung steht, zwar in Sachen Dribbling und Überraschungsmoment seinen Konkurrenten wie Eliesse Ben Seghir (20), Claudio Echeverri (19) oder Ibrahim Maza (19) individuell unterlegen sein. Doch dafür kann er seinem Trainer mit seiner Erfahrung womöglich mehr Verlässlichkeit und weniger jugendlichen Leichtsinn in Form leichtfertiger Ballverluste als seine zwölf oder mehr Jahre jüngeren Kollegen bieten.

Beim konterstarken FC St. Pauli sollte sich Bayer nicht viele leichte Ballverluste erlauben

Gegen Gladbach brachte Hjulmand Hofmann, um mit dessen Verlässlichkeit und Ballsicherheit die Führung über die Zeit zu bringen. Am Samstag beim FC St. Pauli, so viel ist klar, sollte sich Bayer gegen die Hamburger, die mannschaftlich sehr kompakt agieren und nicht nur wegen ihres Topspeeds im Angriff über ein starkes Konterspiel verfügen, nicht viele leichte Ballverluste erlauben. Hofmann darf also zumindest wieder hoffen.

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