Ilzer siegt – und hat trotzdem schon verloren?

Mit dem ersehnten 2:0-Heimsieg gegen Mainz am Samstag vollzog die TSG einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt. Dennoch verdichten sich die Anzeichen, dass der nächste personelle Schnitt bevorsteht.

Gerüchte um Demission des TSG-Trainers

Es war ein in vielerlei Hinsicht skurriles Spiel am Samstag in Sinsheim. Während rund 10.000 Mainzer Fans die einer Heimmannschaft würdigen Darbietungen ihrer Mannschaft den entsprechenden Rahmen boten, setzten sich die Anhänger der Hausherren erstmal minutenlang pyrotechnisch selbst außer Gefecht. Viele dürften den frühen Führungstreffer Andrej Kramarics durch den dichten blauen Dunst gar nicht wahrgenommen haben …

Es bleibt ohnehin vieles undurchsichtig im Kraichgau. Denn auch nach dem ersehnten zweiten Heimsieg unter Trainer Christian Ilzer beruhigt sich die Gemengelage nicht um den krisengeschüttelten Klub, der zwar am Samstag einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt vollzog, der aber weiter von internen Unruhen durchzogen wird.

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Am Samstagabend noch machten Gerüchte die Runde, wonach die Vereinsführung den Glauben und das Vertrauen in den Österreicher und seinen Stab mittlerweile verloren habe und sich unabhängig vom Saisonausgang nach der laufenden Saison bereits wieder von Ilzer zu trennen plane, weil ihm der angestrebte System- und nachhaltige Kurswechsel nicht mehr zugetraut werde.

Sogar ein konkreter Nachfolger wird hinter vorgehaltenen Händen bereits gehandelt: Dabei soll es sich um Paderborns Chefcoach Lukas Kwasniok handeln. Der 43-Jährige steht zwar noch bis 2026 beim Zweitligisten unter Vertrag, soll aber über eine Ausstiegsklausel verfügen. Nach kicker-Informationen ist dieser Kontakt längst geknüpft, der Deutsch-Pole stand auch schon länger auf der Hoffenheimer Liste interessanter Trainerkandidaten.

Kramarics Andeutungen lassen tief blicken

Nicht nur aufgrund der zähen und nur zaghaft zu erkennenden sportlichen Entwicklung soll Ilzer bei Gesellschafter Dietmar Hopp und dessen engen Beratern in Ungnade gefallen sein. Auch in der Mannschaft scheint sich der Eindruck inhaltlicher Defizite zu verfestigen. Darauf deuten die schwammigen oder vielsagenden Statements wichtiger Führungsspieler wie Kapitän Oliver Baumann oder dessen Stellvertreter Kramaric regelmäßig hin, die zwischen den Zeilen auf erhebliche Differenzen und Probleme im Binnenverhältnis hinweisen.

Auch nach seinem siegbringenden Doppelpack verlor sich der Kroate, dem schon nach dem 0:5 bei Bayern München der Kragen geplatzt war, am Samstag erneut in Andeutungen. „Das ist erst mein zweites oder drittes Interview in dieser Saison. Es ist kein Zufall, dass ich so selten rede“, schickte der Topstar der TSG voraus, „ich rede immer ehrlich. Und die Wahrheit ist, dass viel mehr drinsteckt. Wir können alles für den Verein besser machen. Ich glaube, wir verdienen viel mehr.“

Selbst die Leistung gegen Mainz konnte Kramaric trotz des Erfolges weder überzeugen noch zufriedenstellen. „Vielleicht war das der wichtigste Moment in der Liga. 2:0 gewonnen, vielleicht aus meiner Sicht nicht verdient. Was heißt nicht verdient? Wir hatten eine gute Verteidigung“, betonte der Edeltechniker, dessen spielerischer Anspruch eher vom Gegner erfüllt worden war, „wir haben zwei gute Möglichkeiten genutzt, zwei Tore geschossen. Und das Wichtigste am Ende sind die drei Punkte.“ Und dann fügte Kramaric das Motto an, dem sich offenkundig mittlerweile auch die Verantwortlichen verschrieben haben: „Einfach dieses Jahr zu überleben.“

Schickers Ansehen in Hoffenheim hat nicht gelitten

Augen zu und durch. Doch dann scheint die erneute Kurskorrektur unumgänglich und in Vorbereitung zu sein. Womöglich verhinderte allein der schmeichelhafte Erfolg gegen die Mainzer eine beschleunigte Entwicklung. Zuletzt hatte die Klubführung stets betont, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen. Das scheint auch weiter der Plan – aber dank des nun vorhandenen Punktepolsters mutmaßlich nur bis Saisonende.

Demnach drängt sich alsbald auch die Grundsatzfrage auf, ob sich die Neuausrichtung auf den Trainerstab und auf die insgesamt fünf aus Graz geholten Mitarbeiter beschränkt, oder ob auch Sportgeschäftsführer Andreas Schicker und dessen Vertrauter Paul Pajduch betroffen sind. Allerdings hat sich Schicker im Klub wie in der Mannschaft ein anderes Standing erarbeitet, sein Ansehen hat flächendeckend keineswegs gelitten. Deswegen hat der 38-Jährige durchaus eine Zukunft im Kraichgau, dürfte sich aber alsbald mit der heiklen Entscheidung konfrontiert sehen, die Trennung von dem vom ihm installierten Stab mitzutragen – oder eben nicht.

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