Nach zwei klaren Niederlagen (0:5, 0:4) gegen die Bayern strebt die TSG Hoffenheim im dritten Versuch unter Trainer Christian Ilzer gegen den Rekordmeister ein besseres Resultat an.
Hoffenheimer Personalprobleme
In der Vorsaison hat auch Christian Ilzer erfahren müssen, wie schmerzhaft Begegnungen mit dem FC Bayern München sein können. Deshalb weiß der 47-Jährige genau, was da am Samstag auf seine Truppe zukommt. „Das ist die ultimative Herausforderung für uns gegen den absoluten Liga-Krösus“, so formuliert es Ilzer, „das ist auch das Reizvolle, darauf haben wir uns eine Woche vorbereitet und wollen eine Spitzenleistung abrufen – die wird auch dringend nötig sein.“
Dabei soll es keinesfalls um reine Schadensbegrenzung gehen. „Wenn du nur im Kopf hast, es sei ein Spiel, in dem du nichts verlieren kannst, ist das die falsche Herangehensweise“, mahnt der Österreicher, „wir versuchen uns auf Dinge einzustellen, die das Bayernspiel anbietet. Vor allem aber brauchst du eine Zuversicht in das eigene Spiel, Mut und Entschlossenheit. Du startest mit einem Punkt und hast die Chance auf zwei weitere. Das muss unser Zugang sein. „
Allerdings wird es wegen Verletzungsgründen wie auch taktischen Überlegungen personelle Veränderungen geben gegenüber dem erfolgreichen Auswärtsauftritt bei Union Berlin (4:2). „Wir hatten in dieser Woche einige Themen sowohl gesundheitlich als auch muskulär. Daher spielen wir nicht mit der vollen Kapelle, mehr gibt es dazu aber nicht von mir“, blieb Ilzer vage, auch in strategischer Hinsicht: „Man versucht immer, Details anzupassen gegen einen Gegner, gegen den man viel aushalten muss und es Phasen geben wird, in denen der Gegner einen sehr kontrollierten Ballbesitz spielen wird. Für solche Situationen braucht man das richtige Personal, und wir haben den Kader schon so zusammengesetzt, um auf unterschiedliche Spielweisen reagieren zu können.“
Rückkehr des verlorenen Sohnes
Das spricht für eine Belegschaft mit eher defensiv ausgeprägten Anlagen. Ohne die eigene Stärke zu verringern. „Die Erfahrung zeigt, dass man das machen soll, was dein eigenes Spiel auszeichnet, weil da die Abläufe automatisiert sind und sich die Jungs wohlfühlen“, versichert Ilzer, der aber auch gegen die scheinbar übermächtigen Münchner nicht ausschließt, „zu überraschen ist ein attraktives Ziel für uns, das wir anstreben. Das wäre auch für morgen ein großes Ziel.“
Erstmals nach seinem beinahe ablösefreien Abgang (300.000 Euro) kehrt Hoffenheims früheres Toptalent Tom Bischof wieder an den Ort seiner Ausbildung zurück. „Ein Spieler, auf den ich mich sehr freue“, versichert Ilzer, „er probiert gerade, sich in einem der besten Kader Europas durchzusetzen. Ich beobachte seine Entwicklung, und wie ich ihn kenne, wird es ihm früher oder später gelingen, sich in München durchzubeißen.“