Klopp: „So erfolgreich wie möglich wäre ganz cool“

Am Montagnachmittag hat RB Leipzig die Vorbereitung für die Saison 2025/26 aufgenommen. Das erste Training unter dem neuen Coach Ole Werner hatte auch einen prominenten Beobachter: Jürgen Klopp.

RB Leipzig startet in die Vorbereitung

Eine Stunde dauerte er, der Trainingsauftakt von RB Leipzig am Montagnachmittag. 30 Spieler tummelten sich auf dem Trainingsplatz 2 des Leistungszentrums am Cottaweg, um die Übungen des neuen Coaches Ole Werner umzusetzen, bei denen Pressing und das sich Lösen aus dem Gegnerdruck den Schwerpunkt bildeten.

Der neue Head of Global Soccer stand derweil am Spielfeldrand, im dunkelblauen Dress und mit Sonnenbrille, die Hände oft in den Hosentaschen vergraben. Jürgen Klopp war eigens aus Japan nach Leipzig gereist, um den Auftakt des Fußball-Flaggschiffs im Red-Bull-Konzern zu inspizieren, das in der vergangenen Saison 2024/25 zumindest sportlich etwas in Schieflage geraten ist.

„Ich bin hier nicht der Schattenchef.“ (Jürgen Klopp)

Klopp ist allerdings nicht nach Leipzig gekommen, um den großen Zampano herauszukehren, wie er im Anschluss an die Einheit im Rahmen einer Medienrunde nochmals betonte. „Ich weiß nicht, ob ich das noch tausendmal erklären muss. Ich bin hier nicht der Schattenchef“, sagte der einstige Coach des FC Liverpool, von Borussia Dortmund und des FSV Mainz 05, „ich versuche, meine Erfahrung einzubringen. Und davon habe ich tatsächlich eine ganze Menge.“ Er stehe als Ratgeber zur Verfügung, aber er sei nicht derjenige, der im Hintergrund agiere, so Klopp weiter.

Dass die neue Saison einen besseren Leipziger Fußball und auch einen besseren Tabellenplatz als den siebten der Spielzeit 2024/25 bringen soll, ist klar. Aber zu konkreten Aussagen in Sachen Zielsetzung war Klopp nicht zu bewegen. „So erfolgreich wie möglich wäre ganz cool“, sagte der 58-Jährige in der für ihn typischen Diktion.

Nedeljkovic schon da, Bakayoko soll kommen

Um die Leipziger wieder in die Spur zu bringen, wird es personell noch manche Verschiebungen geben. „Der Kader wird sich noch verändern, ich denke, das ist klar“, sagte auch Klopp. So sollen die zuletzt ausgeliehenen Timo Werner, André Silva und Eljif Elmas noch abgegeben werden, am Montag war das Trio indes noch mittendrin. Ebenso wie die beiden Neuzugänge Ezechiel Banzuzi (OH Leuven) und Max Finkgräfe (1. FC Köln) und der am Morgen noch verpflichtete Kosta Nedeljkovic, den RB von Aston Villa für ein weiteres Jahr ausgeliehen hat – nebst Kaufoption.

Nicht dabei waren dagegen Castello Lukeba (Sonderurlaub wegen der U-21-EM) und Benjamin Henrichs. Der Nationalverteidiger, der seit Dezember 2024 an einem Achillessehnenriss laboriert, war aber nach seinem Aufenthalt im Athletic Performance Center in Los Angeles am Montag wieder in Leipzig und absolvierte auf dem Nebenplatz eine individuelle Einheit.

Dass der Kader noch Zuwachs bekommen wird, machte auch Klopp deutlich. Inwieweit, lassen die Verantwortlichen offen. Johan Bakayoko, 22 Jahre alter Flügelstürmer von PSV Eindhoven, dürfte unter Umständen zeitnah dazustoßen. Nach kicker-Informationen gibt es noch keine umfassende Einigung, aber ein Transfer zeichnet sich ab. Sky hatte darüber zuerst berichtet.

Der neue Head of Global Soccer schaut jedenfalls mit Zuversicht in die Zukunft und die kommende Saison. Dass RB nach Jahren als regelmäßiger Champions-League-Gast in der neuen Saison international außen vor ist, löst bei Klopp keinen Jubel aus, aber er ordnet eine solche Delle in der Genese eines Vereins als „relativ normal“ ein. „Das haben andere Vereine auch.“ Und darüber hinaus, so Klopp weiter, „steckt in einer solchen Delle auch immer eine Chance.“

Nun werde man eben „mit der Situation umgehen“ und daran arbeiten, „eine Spielidee erkennbar zu machen“. Der künftige RB-Fußball soll idealerweise „proaktiv, intensiv, sehr gut geordnet und kreativ“ sein. Wenn der Fußball im Mai 2026 dann noch in einem Europapokal-Platz – oder einem Champions-League-Platz – mündet, dann hätte auch Klopp nichts dagegen.

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