Lange mussten sich die Mainzer gedulden, ehe sie in Augsburg den ersehnten ersten Saisondreier einfuhren – und wie sie das taten. Licht und Schatten gab es derweil für Dominik Kohr.
Mainz feiert ersten Saisonsieg in der Liga
Mit 4:1 triumphierte der 1. FSV Mainz 05 in Augsburg – und das obwohl man lange Zeit in Unterzahl spielen musste. Den Startschuss gab an diesem Samstag Kaishu Sano, der seinen starken Auftritt mit dem frühen 1:0 nach 14 Minuten krönte. „Kaishu war heute überragend“, lobte dann auch Trainer Bo Henriksen bei der ARD und hob zudem noch explizit „Unterschiedsspieler“ Paul Nebel und Armindo Sieb hervor; beide glänzten ebenfalls als Torschützen.
Sein Tor wollte Sano nicht allzu hoch hängen, schließlich gehöre das auch nicht zu seinem mittelbaren Aufgabenbereich. „Ich habe wie immer für die Mannschaft gespielt und ihr mit meinem Tor glücklicherweise helfen können“, sagte der Japaner und ergänzte: „Das freut mich heute sehr. Zu treffen ist nicht meine Hauptaufgabe, vor allem geht es für mich aber immer darum, im Training und überall auf dem Platz hart zu arbeiten.“
Kohr stellt Bundesliga-Rekord ein
Etwas später war es schließlich der ebenfalls als harter Gegenspieler bekannte Dominik Kohr, der sich entschlossen behauptete und auf 2:0 erhöhte. Für seine Entschlossenheit ist Kohr berühmt und berüchtigt – das zeigte sich kurz nach Wiederanpfiff, als er mit Han-Noah Massengo zusammenprallte und die Ampelkarte sah.
Für Kohr war es folglich ein Spiel mit Höhen und Tiefen – und eins, dass in die Geschichtsbücher einging. Der 31-Jährige erhielt seinen achten Platzverweis in der Bundesliga (zweimal Rot und sechsmal Gelb-Rot) und zog damit mit dem Spitzenduo Luiz Gustavo (einmal Rot, siebenmal Gelb-Rot) Jens Nowotny (fünfmal Rot, dreimal Gelb-Rot) gleich.
Das fiel aber nicht ins Gewicht, denn auch in Unterzahl blieben die 05er besser. „Es zeigt einfach, was für einen Teamgeist wir in der Mannschaft haben“, sagte Nebel dazu und betonte: „Wir glauben an unsere Stärken. Wir sind als Team sehr, sehr gut aufgetreten.“
Das befand auch Niko Bungert. „Es tut extrem gut und gibt viel Rückenwind, gerade nach den letzten Spielen, in denen wir zu wenig Punkte geholt haben. Wir haben uns nicht vom Weg abbringen lassen, das hat sich heute in einer solchen Leistung entladen und gibt ein tolles Gefühl“, sagte der Sportdirektor und machte deutlich: „Man wird an Toren gemessen, heute haben wir gezeigt, dass wir die Qualität haben, Chancen zu kreieren und die Tore zu machen.“
Rundum zufrieden zeigte sich auch Coach Henriksen. „Wir waren zufrieden mit der Taktik und der Art und Weise, wie wir dieses Spiel gespielt haben – und wir waren effizient“, meinte der Däne und hob hervor, dass genau ebenjene Effizienz den Unterschied ausgemacht hat, denn in „den letzten drei Spielen haben wir das nicht geschafft. Aber heute war Spaß.“