Der Wunsch nach William Böving von Sturm Graz scheint mehr und mehr unerfüllbar für den HSV, mindestens ein Mittelfeldspieler mit gestalterischen Fähigkeiten aber soll am Montag präsentiert werden: Albert Lokonga vom FC Arsenal.
Das Werben um Böving bleibt wohl erfolglos
Mit dem zweifachen belgischen A-Nationalspieler hatten die HSV-Bosse am Sonntagabend weitgehend Einigkeit erzielt. Für den 25-Jährigen zahlte der FC Arsenal 2021 stolze 17,5 Millionen Euro an den RSC Anderlecht, hatte ihn in der Vorsaison an den FC Sevilla verliehen. In La Liga absolvierte Lokonga 22 Einsätze. Sein Vertrag in London endet im kommenden Sommer. Das bedeutet: Der HSV wird den zentralen Mittelfeldspieler vorbehaltlich des Medizinchecks fest verpflichten.
Kuntz hat eigentlich einen Doppelpack geplant
Neben Lokonga hat sich Stefan Kuntz auch intensiv um William Böving bemüht. Denn: Der potenzielle Neuling aus Belgien ist vor allem auf der Doppelsechs beheimatet. Er gilt zwar als spielstark und passsicher, ist aber nicht die eigentlich gesuchte Offensivkraft.
Der Sportvorstand hatte sich am Wochenende zwar nicht konkret festgelegt, aber angedeutet, welches Profil er sucht: „Es geht um einen Spieler, der das Spiel aus dem Mittelfeld ins letzte Drittel transportiert, der die letzten Pässe spielen kann und torgefährlich ist.“ Diesem Typus hätte Böving eher entsprochen als Lokonga. Und dieser Typus ist angesichts von bislang null Toren in zwei Bundesligaspielen nötig.
Der umworbene Däne hatte am Samstag schon nicht mehr zum Kader von Sturm Graz im Stadtderby beim Grazer AK (2:0 für den SK Sturm) gehört, weil er in weit fortgeschrittenen Transfergesprächen sei. Der HSV aber ist nicht der einzige Kandidat: Seit Tagen halten sich auch Gerüchte um Mainz, am Sonntagabend berichteten verschiedene Quellen, der 22-Jährige sei sich mit den Rheinhessen einig.
Aber auch Girona war zuletzt im Rennen – wohl das Aus für den HSV. Stand jetzt, deutet wenig darauf hin, dass die Hamburger ihre Rest-Hoffnungen aufrechterhalten können. Klar ist dennoch: Mit Lokonga soll das Kreativ-Problem, das auf der Doppelsechs mit Nicolai Remberg und Nicolas Capaldo besteht, behoben werden. Mit seinen Qualitäten im Pass- und Aufbauspiel könnte der Rechtsfuß Abhilfe schaffen.
Der Plan war bis zum Sonntagabend in jedem Fall, nicht Lokonga oder Böving, sondern nach der Absage des Schweizers Fabian Rieder (steht vor einem Wechsel zum FC Augsburg) Lokonga und Böving zu verpflichten. Denn: Für die von Kuntz erhoffte und dringend benötigte Torgefährlichkeit aus dem Mittelfeld steht der Belgier nicht. In der Jupiler Pro League hat er in 61 Partien drei Treffer erzielt, in 51 Premier-League-Einsätzen war es ein Treffer und in der Vorsaison in Sevilla blieb er torlos.