Der Weg zu den Punktlandungen in Mönchengladbach (0:0) und gegen St. Pauli (0:2) war ein Wettlauf mit der Zeit. Jean-Luc Dompé brachte es nach seiner Sprunggelenkblessur auf zwei Kurzeinsätze, während der Länderspielpause aber wird der Linksaußen des HSV behutsam aufgebaut.
HSV-Trainer will den Linksaußen bei 100 Prozent
Während der ersten Trainingswoche der September-Länderspielperiode fehlte der 30-jährige Franzose ebenso wie beim Test gegen Zweitligist Hannover 96 (1:3) am Donnerstag. Der Grund: Nachdem er unter Hochdruck einsatzfähig für den Bundesligastart geworden ist, aber noch lange nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, soll er sich nach Wiederbeginn den 100 Prozent nähern. Zu diesem klaren Fahrplan könnte gehören, dass er am kommenden Samstag in München mindestens zu Beginn noch einmal zusieht. Beim Rekordmeister FC Bayern liegt das Hauptaugenmerk der Hamburger ohnehin nicht auf der Offensive.
Polzin: „Jean-Luc hat seine Verletzung noch mit sich herumgetragen“
Der dribbelstarke Linksaußen wird vor allem im darauffolgenden Heimspiel gegen Heidenheim gefragt sein, wenn es gilt, mit dem Ball Lösungen zu finden. „Jean-Luc“, sagt Merlin Polzin, „hat seine Verletzung noch mit sich herumgetragen und ist noch lange nicht bei 100 Prozent.“ Deshalb war er in der vergangenen Woche gar nicht Teil des Mannschaftstrainings, arbeitete ab Donnerstag immerhin wieder individuell und soll in der kommenden Woche sein Programm wieder steigern – ohne jedoch alles auf die Karte München zu setzen.
Die Vergangenheit hat gelehrt, dass Dompé völlige Fitness für sein Spiel benötigt. In früheren Karrierejahren und auch während seiner ersten beiden Spielzeiten in Hamburg hat der Freigeist in der Offensive immer wieder mal auch mit reduzierten Trainingsumfängen durch die Woche und kleinere Blessuren zu kommen versucht. In der abgelaufenen Saison dann stieg er im körperlichen Top-Zustand erstmals zum absoluten Fixpunkt auf. „Es ist wichtig, dass Jean-Luc bei 100 Prozent ist, die muss er für seine Eins-gegen-eins-Duelle haben“, sagt der Trainer.
„Wenn er die 100 Prozent nicht hat, dann wird es schwierig. Das wissen wir, das weiß er.“ (Merlin Polzin)
„Wenn er die 100 Prozent nicht hat, dann wird es schwierig. Das wissen wir, das weiß er“, führt Polzin aus. Für die ersten beiden Ligaspiele wollte er ihn nach der während der Vorbereitung erlittenen Sprunggelenkverletzung unbedingt als Joker im Kader haben, insbesondere beim Auftakt in Mönchengladbach setzte er nach seiner Einwechslung auch auf Anhieb Impulse. Nun aber geht es um einen langfristigen Aufbau und möglichst um die Partie gegen Heidenheim, auch wenn Polzin diese nicht explizit nennt. „Es geht weniger darum, jetzt alles reinzulegen, sondern vielmehr darum, dass Jean-Luc möglichst lange bei 100 Prozent ist.“
Das heißt: Während Innenverteidiger Jordan Torunarigha, der wegen leichter Probleme in Teil eins der Länderspielpause ebenfalls aussetzte, ab dem kommenden Montag wieder fester Bestandteil des Mannschaftstrainings sein und auch bis München startklar sein wird, soll Dompé behutsamer einsteigen. Und bei den Bayern womöglich eine kalkulierte Pause oder noch einmal einen Bankplatz bekommen, um ab dann voll durchstarten zu können.