Zu Beginn der Woche fehlte Bochums Stammtorhüter Patrick Drewes auf dem Trainingsplatz. Dass er am Sonntag gegen Heidenheim im Tor steht, ist dennoch nicht ausgeschlossen.
Bochums Stammkeeper fraglich für das Heidenheim-Spiel
Viel Häme und üble Kommentare gab es in den vergangenen Tagen für Patrick Drewes, der am Samstag im Spiel gegen Union Berlin an der Alten Försterei von einem Feuerzeug am Kopf getroffen worden war. Auch um ihn zu schützen, trainierte der Torhüter am Dienstag und Mittwoch nicht mit den Mannschaftskollegen.
„Es war in den letzten zwei Tagen extrem, was in den sozialen Medien auf ihn eingeprasselt ist, wer sich alles geäußert hat und wie sich geäußert wurde, es wurde viel über ihn diskutiert“, sagte Trainer Dieter Hecking der WAZ.
Am Donnerstag soll Drewes wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren, dann wäre der Weg frei, dass Bochums Nummer 1 auch beim abschließenden Heimspiel am Sonntag gegen den 1. FC Heidenheim im Kasten steht.
„Er muss die Ereignisse verarbeiten, das ist nicht so einfach“, sagt Trainer-Routinier Hecking. „Ich glaube, es unterschätzen viele, was sich bei ihm mental abgespielt hat nach dem Feuerzeugwurf.“
Spannende Frage
Sollte Drewes, der im Sommer vom Zweitligisten Karlsruher SC zurück nach Bochum kam und im ersten Saison-Abschnitt wenig spektakulär hielt, am Sonntag noch nicht spielen können, stellt sich eine spannende Frage.
Im Grunde genommen wäre die Thronfolge geregelt. Hecking hat stets betont, dass er Timo Horn als Nummer zwei und Rückkehrer Manuel Riemann als Nummer drei sieht. Das ist nachvollziehbar, aber es gibt auch eine andere Möglichkeit, die Lage einzuschätzen.
Riemann präsentiert sich austrainiert
Riemann fehlen zwar mehrere Monate Mannschaftstraining, aber er hat sich mit Christofer Heimeroth fit gehalten und präsentiert sich seit seiner Rückkehr ins Bochumer Training sehr fit und austrainiert. Natürlich fehlt ihm die Spielpraxis, aber im Grunde genommen wäre Riemann unter den drei Bochumer Keepern derjenige, der die größte Qualität mitbringt, Zumindest wenn er auf Anhieb wieder seine alte Form erreicht.
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Riemann in jüngerer Vergangenheit auch mal für den einen oder anderen Patzer gut war, während er andererseits aber auch mit tollen Paraden und gerade mit seiner Stärke am Ball überzeugte und oft ein wichtiger Faktor für den VfL war.
Gut möglich aber, dass sich die ganzen Diskussionen und Überlegungen erübrigen, wenn Patrick Drewes am Donnerstag unbeeindruckt wieder mit der Mannschaft trainiert. Dann wird er am Sonntag im Kasten stehen – wenn der VfL gegen Vorjahres-Aufsteiger Heidenheim den nächsten Anlauf startet, endlich den ersten Dreier der Saison einzufahren.