Bei RB Salzburg trumpft Kerim Alajbegovic erneut groß auf. Für das im Sommer abgegebene Toptalent besitzt Bayer eine Rückholklausel. Dennoch ist nicht klar, ob der 18-jährige bosnische Nationalspieler kommende Saison in Leverkusen spielen wird.
Bosnisches Toptalent startet weiter durch
Es war das nächste Ausrufezeichen von Kerim Alajbegovic. Beim 2:1-Sieg von RB Salzburg gegen den Wolfsberger AC schnürte der 18-Jährige am Wochenende einen Doppelpack und war nicht nur deshalb der herausragende Spieler auf dem Platz. Die Leistung des im Sommer für zwei Millionen Euro Ablöse von Leverkusen nach Österreich gewechselten Toptalents war der bisherige Höhepunkt von Alajbegovics Gastspiel in Salzburg.
Nach seiner Gala gegen Wolfsberg stehen für den Linksaußen mit dem starken rechten Fuß nach 14 Einsätzen in der österreichischen Bundesliga nun sechs Treffer und eine Torvorlage zu Buche. Damit können nur sechs Spieler in der obersten Spielklasse Österreichs mehr Torerfolge in dieser Saison verbuchen als der inzwischen zum bosnischen A-Nationalspieler aufgestiegene Offensivakteur.
Leverkusen muss die Rückkaufoption für Alajbegovic im Sommer ziehen
Für Alajbegovic verfügt Bayer 04 über eine Rückkaufoption, so dass man diesen quasi zur Ausbildung nach Salzburg geschickt hat. Der Plan mit Alajbegovic, der Teil von Bayers Strategie mit einem Schattenkader ist, geht bislang voll auf. Nicht umsonst stellte RB-Trainer Thomas Letsch bereits vergangene Woche im kicker-Interview fest: „Kerim hat hier eine super Entwicklung hingelegt. Ich glaube nicht, dass das in Leverkusen so schnell geklappt hätte.“
Doch wie sieht das weitere Vorgehen mit dem Jung-Profi aus? Klar ist, dass Bayer die befristete Rückholoption in Höhe von etwa sechs Millionen Euro im Sommer 2026 ziehen muss und wird. Würde der Klub dies nämlich nicht machen, würden sicherlich andere Interessenten auf den Plan treten, die Alajbegovic auch für eine höhere, weil frei verhandelbare Ablöse verpflichten würden. Steht dieser doch unter der Beobachtung internationaler Spitzenklubs.
Die Konkurrenz auf der Idealposition des Bosniers ist bei Bayer groß
Aber Leverkusen wird Alajbegovic im Sommer nicht nur deshalb wieder den Status als Bayer-Profi verleihen, um diesen nicht zu verlieren. Vielmehr muss es das Ziel sein, das Toptalent ab der kommenden Spielzeit auf einem höheren Niveau weiter zu fördern. Ob dies am Ende bei Bayer 04 und in der Bundesliga sein wird, ist dabei aber eine ganz andere Frage.
Dies gilt gerade, weil die linke Offensivposition im aktuellen Kader mit diversen Spielern mit starkem linken Fuß besetzt ist: So sind dort Malik Tillman, der für 35 Millionen Euro von der PSV Eindhoben kam, und Eliesse Ben Seghir, für den Leverkusen 32 Millionen an die AS Monaco überwies, am besten aufgehoben. Und in dieser Saison hat sich dort zudem der eigentliche Außenverteidiger und Linksfüßer Alejandro Grimaldo als absoluter Fixpunkt der Leverkusener Offensive festgespielt.
Ob das Toptalent 2026/27 für Bayer 04 spielt, bleibt abzuwarten
Ob Trainer Kasper Hjulmand aber auch dann noch mit Grimaldo im offensiven Mittelfeld plant oder diesen wieder bevorzugt als linken Schienenspieler einsetzt, muss sich erst zeigen. Das gilt genauso für die Frage, ob Tillman und Ben Seghir, die bislang nicht die Erwartungen erfüllt haben, für Alajbegovic noch eine zu starke Konkurrenz darstellen.
Inwieweit Letzterer im Sommer also bei Bayer zum Zug kommen wird, bleibt abzuwarten. Winkt dem Toptalent angesichts der zahlreichen Konkurrenz nicht genug Spielzeit in Leverkusen, wäre es aus Bayers Sicht die logische Konsequenz, Alajbegovic erneut zur weiteren Ausbildung „auf die Walz“ zu schicken – allerdings auf höherem Niveau als jetzt in Salzburg.
Am Ende wird der Plan mit Alajbegovic für alle Beteiligten voll aufgehen
Egal, wie es mit Alajbegovic im Sommer weitergeht, ob er erneut verliehen wird, in Leverkusen durchstartet oder ob ihn ein Topklub für einen zweistelligen Millionenbetrag ohne einen Bundesligaeinsatz für Bayer 04 aus seinem Vertrag in Leverkusen herauslöst, ist eines klar: Bayers Plan mit Alajbegovic wird für alle Beteiligten Parteien voll aufgegangen sein.

