Auch beim ersten Test von Borussia Dortmund bei den Sportfreunden Siegen fehlte Emre Can. Trainer Niko Kovac gab Auskunft über die Planungen mit dem Spielführer.
Kovac und Co. suchen keinen Sechser
In den etwas mehr als 90 Minuten zuvor hatten andere Spieler im Mittelpunkt gestanden, nicht Emre Can. Julian Brandt beispielsweise, der beim souveränen 8:1-Aufgalopp von Borussia Dortmund bei Regionalliga-Aufsteiger Sportfreunde Siegen als Aushilfs-Stürmer an vier Treffern beteiligt war, oder Yan Couto, der erstmals in Schwarz-Gelb traf.
Can fehlt seit dem Saison-Endspurt
Nach dem ersten Testspiel aber sprach Niko Kovac viel über Can, seinen Defensiv-Allrounder, der sich seit Ende der Saison mit hartnäckigen Problemen an den Adduktoren plagt, deswegen bereits die Klub-WM in den USA verpasste und auch zum Re-Start nicht voll belastbar ist. Zum einen bestätigte der Coach seinen Führungsspieler als Kapitän, zum anderen ging es um dessen weitere Behandlung.
„Natürlich sind es zwei wichtige Spieler“, befand Kovac über Can und den mit einem Meniskusriss noch länger fehlenden Nico Schlotterbeck, „das ist ganz klar. Die hätten wir auch gerne schnell zurück“. Dennoch: „Wir werden nichts übers Knie brechen. Es geht darum, dass die Spieler gesund und vor allen Dingen fit zurückkommen.“
Enge Absprache mit der medizinischen Abteilung
Ein halbgesunder Profi würde nicht helfen, findet der Coach: „Denn wenn sie zurückkommen, dann müssen sie sofort auch da sein. Es bringt nichts, dass wir da irgendwie die Spieler jetzt zu schnell versuchen reinzubringen. Das funktioniert nicht.“ Die weiteren Schritte werden also eng mit der medizinischen Abteilung abgesprochen: „Unsere Ärzte und unsere Therapeuten machen einen sehr guten Job und denen vertraue ich absolut.“
Dennoch sei es gut möglich, dass beide ins Montag startende Trainingslager in Saalfelden in Österreich mitreisen werden, um weiter eng bei der Mannschaft zu sein. „Ich denke schon, dass wir alle Spieler mitnehmen werden, damit wir auch irgendwo ein Zusammengehörigkeitsgefühl kreieren. Und das ist auch wichtig, dass wir als Team zusammen sind. Aber das besprechen wir noch in letzter Instanz mit den Ärzten.“
Nur Süle und Anton sind fit und erfahren
Angesichts von nur noch etwas mehr als zwei Wochen bis zum Pflichtspiel-Start mit der Erstrunden-Partie im Pokal bei Rot-Weiss Essen läuft Can und damit auch seinem Coach etwas die Zeit davon. Niklas Süle und Waldemar Anton sind derzeit die einzigen fitten, erfahrenen und gelernten Innenverteidiger. Dazu kommt Linksverteidiger Ramy Bensebaini, der die Position vor allem in der Dreierkette ebenfalls spielen kann und das im Saison-Endspurt erfolgreich getan hat, und Filippo Mané, dem es bei allem Talent an Matchpraxis fehlt.
Ob ein weiterer Innenverteidiger den Kader verstärkt, wollte Kovac in Siegen nicht verraten. „Wir werden nichts großartig vermelden. Wir arbeiten fleißig im stillen Kämmerlein und wenn es dann soweit ist, werdet ihr sicherlich alle davon Wind bekommen“, sagte der Kroate und dementierte nur den Wunsch nach einem defensiven Sechser als Zugang: „Diese Position suchen wir nicht.“