Beim 5:1 gegen Freiburg schnürte Patrik Schick einen Viererpack. Das gelang ihm bereits zum zweiten Mal, womit er auf Platz vier der ewigen Bundesliga-Rangliste steht. Dennoch ging der Tscheche mit seiner Leistung fast schon übertrieben selbstkritisch um.
Leverkusens Torjäger zum zweiten Mal mit vier Toren in der Liga
Von Null auf 100. From zero to hero. Mit seinen vier Treffern gegen den SC Freiburg krönte Patrik Schick seinen sensationellen Aufstieg vom Edelreservisten zum umjubelten Torjäger in dieser Saison. Mit seinem Viererpack beim 5:1-Erfolg kommt der tschechische Mittelstürmer nun auf neun Tore in den jüngsten fünf Bundesligaspielen. Schick, der in den ersten Monaten der Hinrunde meist nur auf der Ersatzbank schmorte, ist wieder da und der Mann der Stunde.
„Es sind nicht nur die Tore. Ich muss ihm zu allem gratulieren.“ (Xabi Alonso)
Xabi Alonso fand nach Schicks Großtaten natürlich nur Worte des Lobes für den Angreifer, der erst durch den Ausfall von Victor Boniface (Oberschenkelverletzung) zu regelmäßigen Startelfeinsätzen kam und seitdem wieder zu alter Klasse gefunden hat. „Was kann ich sagen. Vier Tore zu machen, passiert dir als Stürmer nicht oft“, suchte der Trainer nach den passenden Worten, um dann Schicks Fleiß hervorzuheben, „aber es sind nicht nur die Tore. Ich muss ihn loben für seine Arbeit gegen den Ball, für seine Intensität im Gegenpressing. Die Tore sind die Konsequenz daraus, wenn er der Mannschaft ohne Ball viel hilft. Ich muss ihm zu allem gratulieren.“
Umso bemerkenswerter war es, wie Schick selbst seinen Auftritt einordnete. Nämlich durchaus selbstkritisch. Sogar übertrieben selbstkritisch. So erklärte der Linksfuß, er habe, „nicht mein bestes Spiel gemacht“. Schicks Urteil: „Natürlich sind die Tore wichtig, aber wenn ich nicht auf sie schaue, muss ich sagen, dass mein Spiel okay war, aber nicht topp. Ich habe ein paar Fehler gemacht. Mit den Toren bin ich zufrieden, aber bei den anderen Dingen weiß ich, dass ich sie besser machen kann.“
Nur drei Stürmer rangieren historisch noch vor Schick
Schicks Viererpack war der zweite in seiner Bundesliga-Karriere. Im Dezember 2021 hatte er beim 7:1 gegen Fürth ebenfalls vier Mal getroffen. Der Nationalspieler demonstrierte gegen Freiburg seine ganze Klasse als Abschlussspieler, besonders mit seinem feinen Lupfer über SC-Keeper Noah Atubolu zur Führung. „Das erste und das Kopfballtor zum 3:1 waren herausragend“, lobte Geschäftsführer Simon Rolfes. Trotz aller Selbstkritik attestierte auch Schick sich immerhin in Sachen fußballerischer Ästhetik zurecht einen Fortschritt: „Diesmal waren die Tore schöner.“
Rein statistisch hat Schick eine Marke gesetzt. Der 28-Jährige ist der einzige Leverkusener Profi, dem bislang das Kunststück von vier oder mehr Treffern in einer Partie gelang. Und in der kompletten Geschichte der Bundesliga gibt es jetzt nur noch drei Spieler, die öfter vier oder mehr eigene Torerfolge in 90 Minuten bejubeln durften: Gerd Müller (14), Dieter Müller (4) und Klaus Fischer (3). Dahinter kommt nun schon Schick.
Die Verbindung mit Wirtz „klappt sehr, sehr gut“
Als Schick nach dem Spiel die Kabine betrat, brandete de Applaus seiner Mitspieler auf. Wobei Schick den Anteil von dem in Weltklassemanier aufzaubernden Florian Wirtz unterstrich, der gleich drei seiner Treffer vorbereitete. „Die Verbindung zwischen uns klappt momentan sehr, sehr gut. Er ist ein unglaublicher Spieler. Er sieht, wie ich laufe, den Raum, in den er den Ball spielen kann, und er hat die Technik, den Ball genau da hin zu spielen“, schwärmte Schick, „für einen Stürmer ist es ein Traum, diesen Spieler hinter sich zu haben.“ Und für einen Edel-Vorbereiter wie Wirtz, einen solchen Knipser bedienen zu können.