Stuttgarter Befreiungsschlag? „Der Ton in der Woche war ein bisschen schärfer“

Nach dem verschenkten Spiel in Freiburg in der vergangenen Woche stand der VfB Stuttgart vor dem Heimspiel gegen St. Pauli bereits ein wenig unter Druck – und lieferte. Gerade in Sachen Einsatz und Laufbereitschaft, die zuletzt angeprangert worden waren.

Wunderbare Treffer zum Sieg

Es waren zwei wunderbar herausgespielte Treffer, die den VfB Stuttgart im Heimspiel gegen St. Pauli auf die Siegerstraße brachten. Erst eine tolle Kombination über Chema und Jamie Leweling, die Ermedin Demirovic nach schönem Solo per Lupfer traumhaft vollendete. Dann eine One-Touch-Kombination aus dem Lehrbuch, nach der Bilal El Khannouss seinen Debüttreffer für den VfB erzielte.

Und auch die Zeitpunkte – kurz vor und kurz nach der Pause – halfen dem VfB. „Wichtig, mit diesem Erfolgserlebnis in die Halbzeit zu kommen“, bestätigte auch Trainer Sebastian Hoeneß nach der Partie bei Sky. Zuvor hatte aber auch harte Arbeit hinzugehört gegen vor der Pause zwar ungefährliche Gäste, die den Stuttgartern mit ihrer Physis zu Beginn immer wieder wehtaten.

Bessere Laufleistung als in Freiburg – Konsequenzen bei der Startelf

„Wir waren gegen den Ball scharf, waren aggressiv“, freute sich Hoeneß. „Das ist die Basis.“ Die hatte er zuletzt angemahnt nach der schwachen Laufleistung in Freiburg und dem nach unten zeigenden Trend. Im Breisgau war man mehr als sieben Kilometer weniger als der Sport-Club gelaufen (112,52 km). Am Freitagabend waren es immerhin 117,44 Kilometer – mehr als Gegner St. Pauli. Dazu gewannen die Schwaben 58 Prozent der Zweikämpfe.

„Mehr Energie, mehr Laufbereitschaft“ hatte auch Sportvorstand Fabian Wohlgemuth gegen den FCSP gesehen. „Der Ton in der Woche war ein bisschen schärfer“, machte er klar. „Der Trainer hat klar und deutlich auch Verantwortlichkeiten festgelegt und das hat zu dieser Aufstellung geführt.“

In der war für Kapitän Atakan Karazor kein Platz, der durch den starken Chema ersetzt wurde. Der eigentliche Anführer habe die Degradierung aber „wie ein Sportsmann“ aufgenommen und „die Mannschaft unterstützt“, betonte dessen Vertreter mit der Binde Demirovic – mit Tor und Assist der entscheidende Mann auf dem Platz.

Hoeneß zufrieden – Fehlstart abgewendet

Nach nur vier Minuten hatte der Stürmer den Ball bereits erstmals über die Linie gedrückt, dabei aber im Abseits gestanden. Genau wie bei Angelo Stillers aberkanntem Tor in der zweiten Halbzeit, bei dem Demirovic noch entscheidend zum Ball gegangen war. Zwei nicht gegebene Treffer, dazu die Chance durch den verschossenen Stiller-Elfmeter. Mit dem Sieg war man zufrieden im Stuttgarter Lager. „Wir haben heute mal gezeigt, was gehen kann“, erklärte Hoeneß nach den zuvor enttäuschenden Leistungen, mahnte aber an: „Es gibt überhaupt keinen Grund, jetzt abzuheben.“

Nach zuvor drei Punkten aus drei Spielen hatte seine Mannschaft schließlich in der Kritik gestanden. „Klar ist es nicht gut“, wusste auch Demirovic, betonte aber auch: „Vom Fehlstart zu reden und alles negativ zu reden, ist auch der falsche Ansatz.“ Davon kann mit sechs Punkten aus vier Spielen jetzt keine Rede mehr sein. Untermauern können das die VfB-Spieler am Donnerstag in der Europa League mit einem Sieg im ersten Heimspiel gegen Celta Vigo (21 Uhr, LIVE! bei kicker).

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