Der 1. FC Köln ist nach seinem starken Bundesliga-Start erstmals ausgebremst worden, obwohl sich die Rheinländer einmal mehr teuer verkauft haben. Für Trainer Lukas Kwasniok lag der Hauptgrund dafür auf der Hand. Und auch er selbst hätte im Nachhinein gern etwas anders gemacht.
Erste Niederlage für Aufsteiger Köln
Dass es den 1. FC Köln nach dem Sieben-Punkte-Auftakt früher oder später einmal erwischen würde, lag für Lukas Kwasniok auf der Hand. Der Umstand an sich, erstmals gar keine Zähler auf die Habenseite geschaufelt zu haben, stieß dem Trainer auch gar nicht sauer auf.
„Wir haben ein Spiel verloren, das ist immer schlecht“, fasste der 44-Jährige am Mikrofon von Sky zunächst zusammen. „Es hat heute auch einfach nicht sollen sein, wir hatten alle Offensivkräfte auf dem Platz. Trotzdem: Jetzt nach drei Auswärtsspielen in den ersten vier Spielen war klar, dass wir früher oder später auswärts auch mal verlieren würden. Das ist jetzt passiert.“
„Wir müssen uns vorwerfen, dass …“
Alles gut also? Nicht ganz: Kwasniok fand schon auch die Nadel im Heuhaufen abgesehen von den eigenen vergebenen Chancen etwa durch Joker Ragnar Ache im zweiten Abschnitt, wo mit dem 2:3-Anschluss eventuell noch einmal richtig etwas gegangen wäre – Kölns Sportdirektor Thomas Kessler dazu: „Wir müssen uns vorwerfen, dass wir vorne nicht den nötigen Punch hatten.“
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Der FC-Coach hatte allerdings etwas anderes im Sinn: „Unterm Strich lassen wir einfach zu viele Standards zu und bekommen da auch zu viele Gegentore – ich glaube schon fünf an der Zahl in dieser Saison. Das ist dann schwierig insgesamt, weil du zu einfach ins Hintertreffen gerätst.“
In der Tat hatten die Gäste aus der Domstadt das Spiel vor der Pause durch abermalige Probleme rund um Situationen um ruhende Bälle aus der Hand gegeben – ein Foul von Eric Martel und ein zum entscheidenden 3:1 direkt verwandelter Freistoß von RB-Kapitän David Raum waren hier ausschlaggebend gewesen. Genauso wie überhaupt beim frühen 0:1 nach Raum-Ecke Torschütze Assan Ouedraogo nicht eng genug gedeckt worden war.
„Darauf können wir aufbauen“
Kölns Trainer Kwasniok zeigte sich diesbezüglich übrigens auch selbstkritisch – einleitend mit den Worten: „Man kann sich auch mal über sich selbst ärgern.“ Was er damit meinte? Der FC-Coach hätte aus eigener Sicht gern fünf Minuten vor der Pause und damit inmitten der Leipziger Druckphase mit den beiden goldenen Treffern eine personelle Veränderung vorgenommen. Martel, der im weiteren Verlauf stark platzverweisgefährdet ausgewechselt worden war, wäre laut Kwasniok als zusätzlicher Innenverteidiger notwendig gewesen, um dem Druck entgegenzuwirken. Diesen Schritt hatte er aber nicht vollzogen – und sich im Nachhinein eben darüber geärgert.
Jener Martel stand ebenfalls am Abend noch Rede und Antwort – und sagte: „Ich fand, dass wir das Spiel nach dem 1:1 im Griff hatten. Doch dann haben wir uns vor der Pause unnötig zwei Dinger einschenken lassen, haben da die Bälle auch schlecht geklärt. Wenn du dann hier zwei Dinger kassierst, dann wird es schwer.“ Dabei störte sich der Mittelfeldmann wie sein Trainer daran, bei Standards nicht sauber genug agiert zu haben: „Jedes Mal, wenn bei uns der Ball hinten reingeflogen ist, hat’s lichterloh gebrannt.“ Daran gelte es nun intensiv zu arbeiten, der Rest habe gepasst: „Wir haben es ordentlich gemacht, nur das Ergebnis hat nicht gestimmt. Darauf können wir aufbauen.“