Wolfsburg will gegen Köln seinen ersten Heimsieg einfahren. Beim Blick zurück auf die Partie gegen Mainz (1:1) geht VfL-Trainer Paul Simonis hart mit sich ins Gericht: „Ich hätte andere Entscheidungen treffen müssen.“
Aufsteiger-Statistik macht Wolfsburg Mut
Nach und nach trudeln die Länderspielreisenden wieder ein beim VfL Wolfsburg, bei dem der Mittwoch noch einmal trainingsfrei ist. Es stehen große Tage bevor. Am Freitag feiert der Klub seinen 80. Geburtstag, am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) findet der mit vielen Aktionen begleitete „Jubiläumsspieltag“ gegen den 1. FC Köln statt. Alle wünschen sich einen Sieg gegen den Aufsteiger, Sorge bereitet einzig die Leistung im letzten Heimspiel gegen Mainz (1:1). Ein schwacher Auftritt vor allem in der zweiten Hälfte, für die Trainer Paul Simonis überraschend deutlich die Verantwortung übernimmt.
„Die zweite Halbzeit war überhaupt nicht gut“, sagt der Niederländer im Rückblick. Der VfL geriet zunehmend in Bedrängnis, schlug die Bälle mitunter nur noch planlos weg, kassierte kurz vor Schluss den verdienten Ausgleich. Kein Mutmacher für das nächste Heimspiel nun gegen den mit sechs Punkten gestarteten Neuling aus Köln. Doch anstatt seine Spieler in den Senkel zu stellen, sucht Simonis die Schuld erst einmal bei sich.
„Wenn ich mich selbst kritisch betrachte und mir das Spiel noch einmal ansehe, hätte ich andere Entscheidungen treffen müssen.“ (Wolfsburgs Trainer Paul Simonis blickt zurück auf das 1:1 gegen Mainz)
„Wenn ich mich selbst kritisch betrachte und mir das Spiel noch einmal ansehe, hätte ich andere Entscheidungen treffen müssen“, führt der Coach aus. Dies meint der 40-Jährige „nicht in Bezug auf die Spieler, sondern in Bezug auf die Formation“. Der Niederländer ist erst in seinem zweiten Jahr als Cheftrainer auf Profiebene, es war erst sein zweites Bundesligaspiel. Mit zu vielen Fehlern – auf dem Rasen und auch auf der Bank. „Das ist die Erkenntnis, die ich für mich persönlich aus dieser Erfahrung mitnehme“, unterstreicht Simonis.
Gegen Köln soll es besser werden, auch wenn ein Großteil der Spieler mit ihren Nationalmannschaften unterwegs war. Nicht nur deswegen sagt der neue Boss auf der Bank: „Es gibt viele Veränderungen im Trainerstab und bei den Spielern. Wir brauchen noch ein wenig Zeit, um alles perfekt zu machen. Aber insgesamt bin ich, wenn ich jetzt auf die ersten beiden Spiele zurückblicke, recht positiv gestimmt.“
Schließlich holte der VfL vier Punkte aus den ersten beiden Spielen, zum Saisonstart gab es einen 3:1-Sieg in Heidenheim. Und auch die Statistik macht dem VfL vor dem großen Party-Wochenende Mut: Wolfsburg verlor keines seiner letzten 17 Heimspiele gegen Aufsteiger, letztmals gab es 2017 ein 0:1 gegen den damaligen Neuling aus Freiburg. Auf der VfL-Bank saß seinerzeit jedoch auch ein Niederländer: Andries Jonker.