Bislang lief die Leihe von Manchester Citys Claudio Echeverri zu Bayer 04 für alle Seiten enttäuschend. Jetzt greift auch die Option, mit der die Engländer den Offensivakteur im Winter vorzeitig zurückholen können. Ob der Werksklub Ersatz besorgen würde, ist eine andere Frage.
Argentinier kann Mindesteinsatzzeit nicht mehr erreichen
Als Bayer im Sommer Claudio Echeverri von Manchester City auslieh, wurden hohe Erwartungen an den 19-Jährigen geknüpft. Doch nun steht der Kreativakteur nach nur einem Startelfeinsatz und fünf Einwechslungen in der Bundesliga vor dem vorzeitigen Abschied. Die Skyblues, die das Talent im vergangenen Sommer ohnehin lieber an den FC Girona verliehen hätten, aber dann auf Drängen von Echeverris Berater nach Leverkusen abgaben, möchten den argentinischen U-20-Nationalspieler bei einem Klub sehen, bei dem er mehr Spielpraxis erhält.
Die Voraussetzungen für ManCity, die Leihe abzubrechen, sind erfüllt
Die Engländer können die Leihe im Winter-Transferfenster per Option vorzeitig beenden, falls Echeverri nicht auf eine festgeschriebene Einsatzzeit kommt. Die statistischen Voraussetzungen dafür sind inzwischen sicher erfüllt. In den verbleibenden Partien kann der Gaucho, der in der Champions League bei fünf Einsätzen für Bayer zweimal beginnen durfte und einen Scorerpunkt sammelte, diese vertraglich fixierte Einsatzzeit in Leverkusen nicht mehr erreichen, so dass der Bundesligist den vorzeitigen Abschied des Dribblers nicht verhindern kann.
Für den Werksklub stellt dies allerdings kein großes Problem dar, spielt der Techniker doch bislang keine große Rolle. Auch ohne Echeverri stünden Trainer Kasper Hjulmand mit Alejandro Grimaldo, Malik Tillman, Eliesse Ben Seghir, Jonas Hofmann, Martin Terrier und dem zuletzt ausschließlich als Sechser eingesetzten Ibrahim Maza mehr als genug Kandidaten für die zwei Zehnerpositionen zur Verfügung.
Da ein Schienenspieler kommen soll, erhöht sich ohnehin der Konkurrenzkampf im Zentrum
Hätte Bayer in der Champions League nicht die Kurve gekriegt, so dass ein Aus nach der Liga-Phase absehbar gewesen wäre, und wäre im DFB-Pokal-Achtelfinale beim BVB (1:0) nicht weitergekommen, hätten die Verantwortlichen vielmehr darüber nachdenken müssen, wie sie den Kader verkleinern. Jetzt aber, da dem Klub weiterhin der Tanz auf drei Hochzeiten winkt, müssen die Bosse abwägen, ob sie Ersatz für Echeverri verpflichten.
Da Bayer nämlich ohnehin im Winter für die rechte Schiene eine Offensivkraft verpflichten möchte, würde im Erfolgsfall auch ein Akteur wie Nathan Tella, der vorwiegend über außen agiert, für zentralere Aufgaben frei. Auch Hofmann, der zuletzt dauerhaft rechts aushalf, würde sich dann wieder ständig für die rechte Halbposition bewerben.
Bayer wird nicht automatisch im Winter einen Echeverri-Ersatz holen
So ist es gut möglich, dass Bayer auf Echeverris vorzeitigen Abgang nicht reagieren würde. Es sei denn, es eröffnen sich auf dem Markt günstige Konstellationen, bei denen Leverkusen einfach die Gunst der Stunde nutzen muss, um einen Spieler im Vorgriff auf den Sommer zu verpflichten, da dieser später für den Werksklub nicht mehr realisierbar wäre. Doch ein Automatismus, dass auf Echeverris Abschied direkt die Verpflichtung einer neuen Kreativkraft erfolgt, besteht nicht.

