Wagner: „Ich will niemandem etwas Böses und werde ruhiger“

Ob er will oder nicht: Spielt der FC Augsburg, richten sich Kameras und Blicke auf Sandro Wagner. Beim 1:2 auf St. Pauli hätte der Trainer eigentlich Rot sehen müssen. Er bittet um Verständnis und will an sich arbeiten.

Essende kehrt zurück

Befördert ein Trainer einen Ball ins laufende Spiel, sieht die Regel eine Rote Karte vor. Insofern kam Sandro Wagner am vergangenen Sonntag mit Gelb glimpflich davon. Es war im dritten Bundesligaspiel seine zweite, dabei wollte er die Saison doch ohne Verwarnung überstehen, so zumindest sein Vorsatz. Gegen Mainz steht nun der nächste Versuch an, die Emotionen zu kanalisieren.

Er habe von der Regel schon mal gehört, sagte Wagner auf der Pressekonferenz am Freitagmittag, ehe er ein Plädoyer in eigener Sache vortrug: „Ich bin grundsätzlich emotional, 37 Jahre alt, habe erst drei Bundesligaspiele gecoacht. Ich will mich verbessern, aber auch weiterhin das Maximum aus meiner Mannschaft herausholen. Ich will niemanden etwas Böses und werde ruhiger. Das verspreche ich!“

Seine Mannschaft kann dazu sicher einen Beitrag leisten, indem sie die Nerven ihres Trainers nicht gar so strapaziert und gegen Mainz den ersten Heimsieg einfährt. „Die Mannschaft hat schon phasenweise begeistert und wird auch weiter begeistern“, ist sich Wagner sicher, der sich bei der Aufstellung wie üblich nicht in seine Pläne spicken ließ.

Der Trainer sieht Essende gebrandmarkt

Mit der Rückkehr des lange rotgesperrten Samuel Essende – O-Ton Wagner: „Er ist nach dreimonatigem Urlaub zurück“ – sowie des zuletzt angeschlagenen Keven Schlotterbeck erhöhen sich seine Optionen, der Konkurrenzkampf im Kader tobt. Alexis Claude-Maurice etwa, eigentlich gesetzt und ein Unterschiedsspieler, muss sich womöglich mit dem Startelf-Comeback gedulden, nachdem er nach sechswöchiger Pause auf St. Pauli als Joker seine Rückkehr feierte.

Mit Dimitrios Giannoulis und Anton Kade fehlen Wagner nur noch zwei Spieler, er kann nach Form und Gegner auswählen. Mainz ist dabei für ihn kein Gradmesser, „einen solchen haben wir jedes Wochenende, wo wir immer zeigen wollen, dass wir besser sind“. Ob und wie er Essende einplant? Offen! Wagner baut darauf, dass der Stürmer nicht übermotiviert ist, zumal er in diesem Duell vor einem Jahr nach einer Tätlichkeit gegen Dominik Kohr erstmals vom Platz flog.

Eine offene Rechnung? Nein, entgegnet Wagner. „Dann wären in der Bundesliga viele Inkassounternehmen unterwegs.“ Allerdings glaubt der Coach, Essende sei durch die Karten nun etwas gebrandmarkt. Das könnte auch für ihn nach den zwei Gelben Karten zutreffen. Andererseits muss man aus den Emotionen des Trainers auch nicht mehr machen als nötig. Blicke und Kameras werden trotzdem wieder auf ihn gerichtet sein.

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