Warum Bayer keinen Ersatz für Hincapie holte

Am Deadline Day gab Bayer mit Piero Hincapie seinen zweikampfstärksten Innenverteidiger an den FC Arsenal ab. Ersetzt wurde der Leistungsträger nicht. Aus zwei Gründen.

Nach Wechsel zum FC Arsenal

Als gut eine Woche vor dem Deadline Day das Interesse des FC Arsenal an Piero Hincapie bekannt wurde und gleichzeitig die Existenz von dessen Ausstiegsklausel, war erst einmal Alarm angesagt. Wollte Bayer den ecuadorianischen Nationalspieler doch keinesfalls abgeben. Klasse, Konstanz und Mentalität des Innenverteidigers waren fest eingeplant, um den ohnehin schon großen Umbruch in diesem Sommer erfolgreich zu bewältigen.

Doch dass Hincapie nicht zu halten war, war schnell klar, auch wenn der Deal dann erst am letzten Tag des Transferfensters offiziell über die Bühne ging. Reagiert hat der deutsche Vizemeister auf dem Markt nicht mehr auf den Verlust des hochverlässlichen Abwehrspielers.

Ein gleichwertiger Ersatz für Hincapie war nicht greifbar

Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Zum einen gab es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr viele Spieler, die einen gleichwertigen Ersatz für Hincapie dargestellt hätten. Bei den wenigen sinnvollen Kandidaten wie Newcastles Sven Botman klopfte der Werksklub die Möglichkeiten ab, erhielt aber keine Zugriffsmöglichkeit.

Dass Bayer keinen Hincapie-Ersatz holte, lag aber nicht nur daran, dass kein geeigneter Kandidat mehr greifbar war. Vielmehr wollte der Klub das Personal für die Dreierabwehrkette auch nicht mit einem durchschnittlich guten Abwehrspieler nur auffüllen.

Bayer hat nur fünf Spezialisten für die Dreierabwehrkette

So stehen für diese mit Jarell Quansah, Loic Badé und Edmond Tapsoba drei Topkräfte zur Verfügung. Darüber hinaus hat sich Toptalent Axel Tape mit seinen gerade einmal 18 Jahren als vollwertiger Startelfkandidat entpuppt. Und da man bei Bayer auch den nach einem Kreuzbandriss vor dem Comeback stehenden Linksfüßer und Talent Jeanuel Belocian (20) nicht den Weg komplett verbauen wollte, legte Bayer im Abwehrzentrum nicht nach.

Aber das sind ja nur fünf Akteure für drei Positionen, intervenieren Sie? Das stimmt. Allerdings – und das ist kein unerheblicher Grund für das Leverkusener Handeln – plant Bayer auch Robert Andrich bei Bedarf fürs Abwehrzentrum, als zentralen Mann der Dreierkette ein.

Kapitän Andrich oft auf der Bank, wäre eine unglückliche Konstellation

Was durchaus ein nachvollziehbarer Schachzug ist. Hat Andrich seinen Platz in der Doppelsechs doch angesichts der Konkurrenz vor allem durch Weltmeister Exequiel Palacios und dem 30-Millionen-Euro-Einkauf Ezequiel Fernandez nicht sicher. Ein Kapitän, der dann potenziell mehr auf der Bank sitzen als in der Startelf stehen könnte, würde eine unglückliche Konstellation darstellen. Die durch den Verzicht auf einen Hincapie-Ersatz zumindest unwahrscheinlicher wird.

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