Jeff Chabot wird einmal mehr mit Juventus Turin in Verbindung gebracht. Der VfB denkt nicht daran, seinen Abwehrchef abzugeben, bereitet sich aber für alle Eventualitäten vor und hat mit Fenerbahces Yusuf Akcicek (19) auch schon eine Alternative im Auge.
Gerüchte um Stuttgarts Abwehrchef Chabot
Sechs Innenverteidiger probierte der VfB Stuttgart in der vergangenen Saison aus. Chabot, der für rund vier Millionen vom 1. FC Köln verpflichtet wurde und sich zum Abwehrchef mauserte. Ameen Al-Dakhil, der erst angeschlagen vom FC Burnley gekommen war und anschließend immer wieder mit Verletzungen und kleineren Infekten zu kämpfen hatte. VfB-II-Talent Anrie Chase, der nach starker Vorbereitung sich im Bundesligakader festspielen, aber das Niveau nicht halten konnte und ab März verletzungsbedingt fehlte. Anthony Rouault, der es nach dem Abschied von Waldemar Anton zu Borussia Dortmund zum Startspieler brachte, aber auch Schwächen zeigte und schließlich im Winter zu Stade Rennes wechselte. Dazu die beiden für die rund 15 Ablöse-Millionen für den Franzosen geholten Luca Jaquez vom FC Luzern und Finn Jeltsch vom 1. FC Nürnberg. Erst der Jungprofi aus Franken schaffte es, trotz diverser Wackler, sich neben Chabot zu halten.
Jetzt kehrt auch noch der langzeitverletzte Zagadou zurück
Inklusive des nach seiner langen Verletzungspause zurückkehrenden Dan-Axel Zagadou ist der VfB für die neue Saison zumindest quantitativ ausreichend aufgestellt. Die Verantwortlichen sehen keinen Handlungsbedarf auf dieser zentralen Position. Dass sie dennoch den Markt beobachten, liegt vor allem an der Unsicherheit, was Zagadous Knie angeht, und an der Erwartung, dass auch Chabots Name früher oder später auf dem Transfermarkt auftauchen wird.
Wie jetzt geschehen. Bereits im Winter kamen Gerüchte auf, dass der 27-Jährige von Juventus umworben sei. Bei den Schwaben kam dergleichen allerdings nicht konkret an. Jetzt soll die Alte Dame wieder ein Auge auf den Wahl-Schwaben werfen. Zwar planen die Stuttgarter nicht, Leistungsträger ziehen zu lassen. Und wenn, dann nur, wenn sie es nicht verhindern könnten, wie zum Beispiel bei Enzo Millot oder Chris Führich, die über Ausstiegsklauseln verfügen. Allerdings ist das immer einer Preisfrage unterworfen.
Fenerbahce schwebt eine Ablöse von über 20 Millionen vor
Das gilt auch für etwaige Nachfolgerverpflichtungen. Im Fall Chabot steht mit Yusuf Akcicek ein türkischer Nationalspieler auf der Kandidatenliste. Über etwaige Modalitäten wurde bereits mit Fenerbahce Istanbul gesprochen, das für den 19-Jährigen mindestens eine zweistellige Ablöse, die Rede ist sogar von über 20 Millionen, verlangt. Viel Geld für den Jungstar, der mit seinen 1,93 m zwar als robust, schnell und technisch beschlagen gilt, der allerdings auch schlechte Erfahrungen aus der jüngeren Vergangenheit aufkommen lässt.
„Türkei-Messi“ Beyaz scheiterte auch an der Sprachbarriere
Mit Ömer Beyaz glaubten die Schwaben im Sommer 2021 ebenfalls ein vielversprechendes Talent verpflichtet zu haben. Doch der „Türkei-Messi“ wurde in Stuttgart nie heimisch, was an seinem zurückhaltenden Wesen und nicht zuletzt auch an den fehlenden Sprachkenntnissen lag. Die Sprachbarriere wurde zum Problem bei der Integration des mit 17 Jahren zum VfB gewechselten Offensivmanns, der seine spielerischen Qualitäten immer wieder aufblitzen ließ, aber nie so konstant, dass es für mehr als Teileinsätze reichte. Nach zwei Leihen zum 1. FC Magdeburg, den er nach nur sechs Monaten wieder verließ, und zu Hatayspor ging es 2024 endgültig zurück in die Heimat zum Istanbul Basaksehir FK. Mit einer Enttäuschung auf beiden Seiten, die bis heute nachklingt.