Werder: Die Lehren bei den Europa-Erwartungen

Der SV Werder Bremen hat seine offiziellen Saisonziele vorzeitig erreicht. Und jetzt? Die Chance auf Europa ist da: Doch diesmal soll weniger geredet werden – um im Vergleich zum Jahresbeginn weiter befreit aufspielen zu können.

„Das hat uns nicht gutgetan“

40 Punkte, und der auch rechnerisch klar gemachte Klassenerhalt – check. 42 Punkte, und schon jetzt die gleiche Gesamtanzahl wie zum Ende der vergangenen Saison – auch check. Nach dem 2:1-Auswärtssieg beim VfB Stuttgart und den zwei offiziell erreichten Saisonzielen steht fest, dass sich der SV Werder Bremen auch in der dritten Saison seit dem Wiederaufstieg von der Ausbeute her steigern wird (sofern man bis zum Saisonende nicht noch alle Spiele verlieren sollte).

Wofür das letztlich reichen wird, nachdem man das europäische Geschäft noch im Vorjahr nur um zwei Tore verpasst hatte, hängt angesichts ungünstigerer Voraussetzungen für eine Qualifikation und einem höheren Punkteniveau in dieser Saison umso mehr von den nun noch fünf ausstehenden Partien ab.

Als aktueller Tabellen-Neunter konkurriert Werder als eine von laut Sportchef Clemens Fritz „acht, neun, zehn Mannschaften“ um die begehrten Plätze fünf und sechs – der Rückstand beträgt nur noch vier beziehungsweise drei Punkte.

Jetzt schon wieder von Europa reden?

Ähnlich nah dran an diesen Tabellenplätzen war man letztmals zu Jahresbeginn: Seinerzeit wurden die Bremer Ambitionen naturgemäß merklich größer, die Ansagen forscher – doch dann entfernte man sich Woche für Woche weiter vom oberen Klassement, fiel vom vorläufigen Höhepunkt nach Spieltag 15 (Tabellenplatz 7) auf den Tiefpunkt nach Spieltag 24 (Platz 12).

Mit Europa hatten die sportlichen Darbietungen da nur noch wenig zu tun, gleichsam wurde das Thema auch öffentlich logischerweise abgehakt. Es erschien ja mühselig genug, überhaupt wieder zurück in die Spur zu finden nach zwischenzeitlich vier Liganiederlagen in Serie und dem Pokal-Aus in Bielefeld inklusive.

Einhergehend mit einer sich entspannenden Personallage (und der Rückkehr von Kapitän Marco Friedl) wurde Werder tatsächlich wieder stabiler, gewann nun in Stuttgart schon das vierte der vergangenen fünf Bundesligaspiele. Doch deswegen jetzt schon wieder von Europa reden?

Fritz: „Das hat uns nicht viel gebracht“

Das mag angesichts des Hin und Her in dieser Saison nicht unbedingt jeder; Cheftrainer Ole Werner hat zuletzt bereits durchaus süffisant darauf reagiert, sagte: „Mal war eine Saison super. Dann war sie tot. Dann war sie skandalös. Dann war sie wieder etwas besser. Dann ging es gerade so – und jetzt wird wieder irgendwas geredet …“

Ganz ähnlich äußerte sich in Stuttgart auch Leonardo Bittencourt bei DAZN: „Vom ersten Abstiegskandidaten, über goldene Ananas bis Europa League ist in einem Jahr gefühlt alles drin …“

Sportchef Fritz indes deutete an, dass man in Bremen offensichtlich gewisse Lehren in Sachen Erwartungshaltungsmanagement gemacht zu haben scheint: „Dass nach der Hinrunde und dem perfekten Dezember alle nach Europa rufen, ist klar. Aber man merkt, dass uns das nicht viel gebracht hat“, so der 44-Jährige: „So, wie wir ins neue Jahr gestartet sind, hat uns das nicht gutgetan.“

Befreite Bremer: Druck haben andere

Jetzt jedoch habe er wiederum den Eindruck, so Fritz in Stuttgart, „dass wir bei uns sind, dass wir uns auf unsere Spielweise konzentrieren – man sieht das Selbstverständnis und die Überzeugung in die eigenen Aktionen. Und davon profitieren wir.“

Ein Zustand also, der nicht erneut abhandenkommen soll, auch nicht durch das öffentliche Thema Europa – das, so offenbar die Werder-Bedenken, bei möglichen Niederlagen dann wieder zu den entsprechenden Reaktionen und Fragen im Umfeld führen würde. Eine solche Schwarz-Weiß-Betrachtung hatte Fritz erst kürzlich im kicker-Interview zurückgewiesen. Angesichts des derzeitigen Tabellenbild sagte er: „Es kann in alle Richtungen gehen.“

Cheftrainer Werner gab nun derweil die logische Vorgabe aus, noch „so viele Punkte wie möglich“ einfahren zu wollen – und sich dann überraschen zu lassen, wozu es reicht. Dass man diesen vermeintlichen Vorteil, jetzt wieder befreit aufspielen zu können, unbedingt weiter beibehalten will, legte auch folgende Aussage nahe: „Es gibt viele Mannschaften, die einen anderen Druck haben als wir – die nach Europa müssen.“

Burke über Europa: „Wir sollten daran glauben“

Und hier und da gibt es tatsächlich auch mal einen Werder-Profi, der, beschwingt vom 2:1-Sieg in Stuttgart, die Aussichten auf Europa offensiver einschätzt. Und wer hätte am Sonntag beschwingter sein können als Doppelpacker Oliver Burke? „Wir sollten alle daran glauben“, erklärte der Schotte also: „Es ist möglich.“ Und vielleicht heißt es am 34. Spieltag dann ja auch – check.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Neue Wettanbieter
Kyngs

JAHRESUMSATZ: 1.000.000€
BESITZER: Liernin Enterprises LTD
LIZENZ: Curacao

Boomerang Bet

JAHRESUMSATZ: 5.000.000€
LIZENZ: Komoren (Anjouan)

Stakes

JAHRESUMSATZ: 5.000.000€
BESITZER: Tobique
LIZENZ: Kanada

Betkin

JAHRESUMSATZ: 1.000.000€
BESITZER: StepX B.V.
LIZENZ: Curacao

Welle

JAHRESUMSATZ: 1.000.000€
BESITZER: JER-TEAM N.V.
LIZENZ: Curacao