Das Thema war eigentlich schon abgehakt – aber plötzlich sind die Plätze fünf und sechs gar nicht mehr so weit entfernt. Ist Europa doch noch möglich für Werder?
Europa plötzlich erneut in Reichweite
Was die unterschiedlichen Richtungen anbelangt, in die diese Saison für den SV Werder Bremen schon verlaufen ist, hatte Ole Werner gleich mehrere mögliche Deutungen von außen parat: „Mal war eine Saison super. Dann war sie tot. Dann war sie skandalös. Dann war sie wieder etwas besser. Dann ging es gerade so – und jetzt wird wieder irgendwas geredet…“
Nämlich über Europa, einmal mehr. Dabei hatte ja nicht nur der Bremer Cheftrainer selbst dieses Thema nach der 1:2-Niederlage am 24. Spieltag gegen Wolfsburg eigentlich schon abgeschrieben – was seinerzeit zumindest einigermaßen logisch erschien: Werder hatte viermal in Serie verloren.
Doch nach drei Siegen aus den vergangenen vier Partien liegen Platz sechs und fünf plötzlich lediglich fünf respektive sechs Punkte entfernt – und damit durchaus wieder in Reichweite. Hält Werner es also für möglich, nun doch noch mal in diesen Bereich vorzudringen?
Europa? Werner: „Es wird noch viel passieren in der Tabelle“
„Grundsätzlich hat mich der Fußball gelehrt, dass immer ganz viel möglich ist“, sagte der 36-Jährige: „Und dass die positiven Dinge am besten möglich sind, wenn man nicht so viel über etwas redet, sondern sich einfach auf seine Arbeit konzentriert – und so sollten wir es auch machen.“
Nur auf diese Art und Weise sei der neuerliche Aufschwung am Osterdeich ja überhaupt zu Stande gekommen, betonte Werner: „Und da wollen wir die letzten sechs Spiele der Saison genauso weitermachen, das Maximum aus der Saison rausholen. Es sind noch viele unterschiedliche Aufgaben da – es wird noch viel passieren in der Tabelle.“
Die Bremer jedenfalls seien „gut gerüstet“ für diesen „Schlussspurt“, befand der Coach – was schon am Sonntag beim Auswärtsspiel in Stuttgart (15.30 Uhr LIVE! beim kicker) das Erreichen des offiziellen Saisonziels bedeuten könnte: Ein Punkt fehlt noch zur 40-Punkte-Marke, mit einem Sieg würde man sogar bereits die Gesamtpunktzahl der Vorsaison erreichen (die bekanntlich nur ganz knapp nicht für die Conference League reichte).
Werner: „Man merkt es mir an: Ich lasse mich nicht treiben“
„Erstmal ist es positiv, dass wir zu diesem Zeitpunkt diese Punkte schon haben“, erklärte Werner: „Und ich glaube auch nicht, dass es selbstverständlich ist, wie wir in jedem Jahr besser zu werden. Das wollen wir dieses Jahr auch hinbekommen.“
Dass die Ambitionen auch intern schon wieder darüber hinaus gehen, ist zwar längst offensichtlich, doch Werner lässt es lieber dabei, sich auf dieses Hin und Her zumindest öffentlich nicht einzulassen: „Ich denke, man merkt es mir in den letzten Jahren auch an, dass ich mich davon nicht so viel treiben lasse.“
Und diese Eigenschaft sei laut dem Cheftrainer „auch ganz wichtig, dass man in meiner Position nicht so sehr auf die Dinge achtet, die um einen herum passieren“ – weil man die Bewertung von außen eben nur schwer beeinflussen könne, so Werner: „Man selbst hat eine Innenperspektive, die beizubehalten ist.“
Seine persönliche Stimmung sei da zwar „auch zu einem gewissen Prozentsatz von Ergebnissen abhängig – aber meine Arbeit darf das halt nicht sein“. Lösungen muss Werner immer finden.