Werner: „In Bremen musste niemand schlaflose Nächte haben“

Nach dem Sieg in Stuttgart hat Werder den Klassenerhalt sicher. Wie geht’s jetzt weiter? Europa ist nicht weit weg. Trainer Ole Werner sprach über Ziele und über die Taktik, die in Stuttgart zum Erfolg führte.

Bittencourt und Bremer Gerede

In Stuttgart war es schon recht auffällig, wie sehr die Bremer mit langen Bällen und Tiefenläufen operierten – und das war genau so gewollt, wie Trainer Ole Werner nach dem 2:1-Sieg bei DAZN sagte.  Ziel sei es gewesen, die Schwaben „in der Tiefe zu beschäftigen“, erläuterte der 36-Jährige und erklärte, dass man „Räume öffnen“ oder das engmaschige Mittelfeld eben „direkt überspielen“ wollte, um „in erster Linie Oliver Burke mit den Tiefenwegen“ zur Geltung zu bringen. Die Rechnung ging dann auch auf, schließlich erzielte der Schotte beide Treffer beim VfB.

Beim 1:0 wurde er von Mitchell Weiser auf die Reise geschickt (32.) und beim 2:1 vom eingewechselten Leonardo Bittencourt (90.). Der Deutsch-Brasilianer gab aber auch zu, dass der Platzverweis gegen Nick Woltemade Werder „in die Karten gespielt habe. „Wenn sie einen Mann weniger haben, dann fehlt irgendwo einer. Burke macht diese Wege sehr viel und er hat unheimlichen Speed, da muss ich ihn einfach nur reinlegen“, sagte der 31-Jährige über seine Vorlage zum Siegtreffer und meinte humorvoll: „Sieht schwerer aus als es am Ende war.“

Werner wiederum lobte beim Betrachten des ersten Treffers die gesamte Mannschaftsleistung. So habe Amos Pieper mit einer guten Abwehraktion den Ballgewinn erzwungen, während Marvin Ducksch anschließend den Ball gut behauptet und Weiser diesen super zu Burke gebracht habe. „So wollen wir es in solchen Situationen auch haben“, lobte der Coach und erklärte, dass Burkes Mitspieler dessen Wege kennen und ihn deshalb auch gut einzusetzen können.

Werner war aber bescheiden genug, um ebenfalls zuzugeben, dass man auch Spielglück hatte. „Man muss die Kirche schon im Dorf lassen, der VfB hatte auch seine Möglichkeiten. Die Gelb-Rote Karte hilft uns sicherlich. Trotzdem: Hut ab vor der Mannschaftsleistung, hier beim VfB so zu bestehen. Das war nicht unverdient und ist ein tolles Ergebnis.“

Keine schlaflosen Nächte in Bremen

In der Tabelle belegt Werder Platz neun, ist aktuell punktgleich mit Dortmund und Augsburg – und hat nur drei Punkte auf den SC Freiburg und damit Platz 6. Werner betonte derweil einen anderen Fakt.

„Wenn ich richtig gerechnet habe, haben wir den Klassenerhalt geschafft“, stellte der Trainer fest und betonte: „Im dritten Jahr nach dem Aufstieg ist das nicht selbstverständlich. Wir sind jetzt drei Jahre nicht einmal so in den unteren Regionen gewesen, dass irgendjemand in Bremen schlaflose Nächte haben musste. In Anbetracht der Möglichkeiten ist das schon allein ein Erfolg.“

„Vom ersten Abstiegskandidaten bis zur goldenen Ananas oder der Europa League – in einem Jahr ist bei uns gefühlt alles drin.“ (Leonardo Bittencourt)

Werder habe in Sachen Punkteausbeute nun mit „der Vorsaison gleichgezogen“, merkte Werner zudem an und meinte: „Jetzt wollen wir so viel wie möglich draufpacken. Wir konzentrieren uns auf die kommenden Aufgaben – und das ist Bochum, da gibt es drei Punkte zu holen.“ Am Karsamstag empfängt der SVW den VfL (15.30 Uhr).

Ähnlich äußerte sich Bittencourt. Der dritte Sieg in Serie bedeute nicht viel, denn abgerechnet wird bekanntlich zum Schluss. „Wir wollen unsere Spiele gewinnen“, betonte der Mittelfeldmann und verwies darauf, dass in Bremen stets sehr „viel geredet wird. Vom ersten Abstiegskandidaten bis zur goldenen Ananas oder der Europa League – in einem Jahr ist bei uns gefühlt alles drin.“ Das sei nicht neu, vielmehr sei es auch letztes Jahr so gewesen, aber „davon lassen wir uns nicht beirren – und wenn es sein soll, dann soll es so sein.“

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