Spätestens seit Samstag ist Senny Mayulu in vieler Munde. Der 19-Jährige von Paris Saint-Germain traf final zum 5:0 im Champions-League-Endspiel gegen Inter Mailand. Zuvor wäre er fast in Deutschland gelandet.
Sein Bruder spielte für den VfL
Sein Tor hatte im schon entschiedenen Finale gegen das chancenlose Inter Mailand nur noch statistischen Wert, doch auch dieser hat es in sich: Senny Mayulu erzielte in den Schlussminuten das 5:0 für Paris Saint-Germain, so hoch hatte zuvor noch nie eine Mannschaft ein Endspiel der Königsklasse gewonnen. Abgelöst wurde am Samstag der Triumph der AC Mailand aus dem Jahr 1994, als der FC Barcelona mit 4:0 besiegt wurde.
Für Mayulu war es der zweite Treffer im vierten Champions-League-Spiel, der 19-Jährige ist ein weiteres Großtalent aus der PSG-Akademie, das den Schritt auf die große Bühne des Profifußballs meistert. Im Alter von zwölf Jahren kam er 2018 zum Hauptstadtklub – und wäre später beinahe in Deutschland gelandet. Genauer gesagt: Zunächst hatte der VfL Wolfsburg ein Auge auf das Talent geworfen. Dort nämlich spielte sein großer Bruder.
Mayulus Bruder Fally kam aus Lens nach Wolfsburg
Ein gewisser Fally Mayulu wechselte im Jahr 2020 aus der Jugend des RC Lens zu den Niedersachsen, war dort für das damalige Regionalligateam vorgesehen. Schon beim Wechsel nach Deutschland hatten Vater und Berater des Offensivmannes den damaligen Akademie-Leiter Pablo Thiam darauf aufmerksam gemacht, dass dieser einen nicht minder talentierten Bruder habe. Senny, bei dem die Idee bestand, ihn gemeinsam mit Fally in Wolfsburg reifen zu lassen.
Doch daraus wurde nichts. Die erste Mayulu-Saison in Wolfsburg war nämlich zugleich seine letzte. Der Franzose kam lediglich zu einem Kurzeinsatz in der vierthöchsten Liga, ehe die Spielzeit wegen der Corona-Pandemie vorzeitig abgebrochen wurde. Und 2021 schaffte der VfL schließlich seine zweite Mannschaft ab, Mayulu verließ den Klub, war ein halbes Jahr vereinslos. Über Blau-Weiß Linz, Rapid Wien, Bristol City führte sein Weg im Winter zu Sturm Graz. Mayulu ist nun österreichischer Meister, wegen einer Muskelverletzung kam der 22-Jährige aber nur auf zwei Ligaeinsätze.
Der BVB buhlte intensiv um das Großtalent von PSG
Und Bruder Senny? Der war im vergangenen Jahr noch heiß umworben von Borussia Dortmund, wohin es den einstigen Wolfsburg-Mitarbeiter Dustin Heun als Scout verschlagen hat. Der BVB bemühte sich intensiv um das Großtalent, das sich dann aber für eine Vertragsverlängerung bei PSG entschied. Keine schlechte Wahl: Nun ist der „kleine“ Mayulu Champions-League-Sieger. Und Torschütze in einem historischen Finale.