Wechselt Leverkusens Florian Wirtz sicher nur zum FC Bayern? Und gibt es wirklich eine Zusage des Nationalspielers beim deutschen Rekordmeister? Jetzt meldeten sich erstmals die Leverkusener Geschäftsführer Fernando Carro und Simon Rolfes in der Causa zu Wort. Ihre Wahrnehmung ist eine andere.
Bayer meldet sich erstmals zu Wort
In den vergangenen Tagen jagten sich die Meldungen zu einem – so wurde es zumindest suggeriert – unmittelbar bevorstehenden Wechsel von Leverkusens Topstar Florian Wirtz zum FC Bayern München. Der Nationalspieler habe sich festgelegt, nur zum FC Bayern wechseln zu wollen. Sogar zwei Vorverträge, einen für 2025, einen anderen alternativ für 2026 habe der 22-Jährige unterschrieben.
Doch eine Reaktion von dem aktuellen Klub des Ausnahmekönners, der noch bis 2027 an Bayer 04 gebunden ist und ein unterschriftsreifes Angebot zur Vertragsverlängerung seit Dezember vorliegen hat, blieb bislang aus.
Doch jetzt haben die Bayer-Bosse vor dem Bundesliga-Spiel gegen Borussia Dortmund am Sonntag bei DAZN Stellung bezogen. „Was in den Medien kolportiert wird, ist die eine Sache“, sagte Simon Rolfes zu der Causa. Der Geschäftsführer betonte nicht nur ein „vertrauensvolles Verhältnis zu Flo und seiner Familie“, sondern auch: „Florian ist ein Spieler von Bayer 04 und wir kämpfen darum, dass er es auch nächstes Jahr noch ist. Wir wissen natürlich, dass es viel Interesse gibt, auch von hochkarätigen Vereinen.“
Rolfes sei es vor allem wichtig, den 29-maligen Nationalspieler zu überzeugen, „dass es hier der richtige Platz ist“. Dass Wirtz Angebote von der Konkurrenz vorliegen, sei schließlich nichts Außergewöhnliches. „Es ist ja nicht so, dass er dieses Jahr das erste Mal Angebote hat von Vereinen, die interessiert sind. Das gab es in den vergangenen Jahren auch, aber er hat immer das Gefühl gehabt, hier ist der richtige Platz für ihn.“ Das soll aus Rolfes‘ Sicht auch nächste Saison noch der Fall sein – und davon gelte es Wirtz zu überzeugen. „Dafür wollen wir ihn gewinnen.“
Carro Bauchgefühl bei Wirtz? „50/50“
Ob der Jungstar bleibt oder nicht, da ist man sich allerdings auch in der Leverkusener Führungsriege unsicher. „50/50“, meinte Fernando Carro, CEO der Bayer 04 Fußball GmbH, zu seinem Bauchgefühl. „Alle, die im Boot sind – Flo, die Familie, wir als Verein – egal wie die Lösung heißt, wir müssen uns alle damit wohlfühlen. Das ist der Familie wichtig, das ist uns wichtig.“
Carro betonte zwar, dass am Ende Wirtz entscheiden müsse. Von Seiten der Werkself wolle man sich mit allen Parteien „offen und transparent austauschen, um eine Lösung zu finden, mit der alle zufrieden sind, von der alle überzeugt sind und mit der alle gut leben können.“
Offensichtlich ist: Es gibt zwei verschiedene Versionen der Realität. Die aus Leverkusener und die aus Sicht der Münchner. Doch das Statement vor Rolfes und Carro, die beide darauf verzichteten, dass offenbar aus München inszenierte Ballyhoo um Wirtz hart zu kritisieren, stellt zumindest das erste klare Signal von Bayer 04 dar. Dieses war auch nötig, um nicht den Eindruck zu erwecken, nur ein Spielball zu sein.