Leipzigs Fahrplan mit Gulacsi, Vandevoordt und Blaswich

Bayer 04 Leverkusen will Janis Blaswich von RB Leipzig als Ersatz für Ersatzkeeper Lukas Hradecky verpflichten, muss sich aber noch gedulden. Erst muss Ole Werner die Torhüter-Rangfolge bei RB festlegen und die Reaktion der Betroffenen abwarten.

Leverkusen muss noch warten

Die Entscheidung, wer als Stammkeeper in die neue Saison geht, will Leipzigs Cheftrainer zwischen der Generalprobe am Samstag (18 Uhr) bei RC Lens und dem DFB-Pokal-Spiel eine Woche später beim SV Sandhausen treffen.

„Man könnte von einer schweren Entscheidung sprechen. Man kann aber auch sagen, dass es eine leichte Entscheidung ist, weil es auf jeden Fall so sein wird, dass jemand im Tor steht, der eine richtig gute Qualität hat“, sagt Werner über den Zweikampf zwischen Platzhirsch Peter Gulacsi (35) und Herausforderer Maarten Vandevoordt (23). Im Zuge des von Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer propagierten Verjüngungsprozess wäre es eine Überraschung, wenn dieser ausgerechnet im Tor vertagt werden würde.

Werner will seine Entscheidung in enger Absprache mit Frederik Gößling treffen, der seit dem Sommer 2015 Torwarttrainer bei RB ist und dabei stets große Wertschätzung aller Leipziger Cheftrainer genoss. Ebenso lange wie Gößling ist Gulacsi im Klub. Der ungarische Keeper musste sich zunächst als Nummer zwei hinter Fabio Coltorti einreihen, ehe er im Februar 2016 von einer Schulterverletzung des Schweizers profitierte und neben Willi Orban und Lukas Klostermann einer von drei Spielern im aktuellen Kader ist, die maßgeblich am Bundesliga-Aufstieg 2016 beteiligt waren. 339 Pflichtspiele bestritt Gulacsi seitdem für die Leipziger. Er war in der vergangenen Saison einer der wenigen RB-Profis, die ihr Leistungsvermögen konstant ausschöpften, folgerichtig wurde er von der kicker-Redaktion sowohl im Winter als auch bei der Sommer-Ranglistenkonferenz vor zwei Monaten als Nummer eins aller Bundesliga-Torhüter eingestuft.

Vandevoordt ist bereit für die Beförderung

Trotzdem muss Gulacsi in Leipzig den Verlust seines Stammplatzes zwischen den Pfosten befürchten, seinen potenziellen Nachfolger hat RB in einem mehr als dreijährigen Projekt gezielt aufgebaut. Bereits im Februar 2022 gab Leipzig die Verpflichtung des damals 20-jährigen Vandevoordt für den Sommer 2024 bekannt, bis dahin sollte er bei seinem Heimatklub KRC Genk weiter reifen. Zehn Millionen Euro ließ man sich die Verpflichtung des Belgiers kosten, der planmäßig im vergangenen Jahr als Ersatz von Gulacsi seinen Dienst antrat und in 16 Pflichtspiel-Einsätzen bereits zeigte, dass er über großes Potenzial verfügt. Vandevoordt ist bereit für die Beförderung.

Blaswich auf Abruf

In den Testspielen gegen den FC Toulouse (7:0) und Atalanta Bergamo (1:2) kamen beide Rivalen je eine Halbzeit zum Zug. „Beide haben es gut gemacht“, urteilte Werner. Sollte er sich für Vandevoordt entscheiden, muss abgewartet werden, wie Gulacsi reagiert. Wenn der Routinier seinen bis 2026 datierten Vertrag dennoch erfüllen will, wäre für Janis Blaswich (34) der Weg nach Leverkusen umgehend frei. Sollte Gulacsi dann aber auf einen Vereinswechsel drängen, müsste RB vor einer Freigabe für Blaswich erst selbst eine neue Nummer zwei finden.  Der 2022 ablösefrei von Heracles Almelo geholte und in der vergangenen Saison an Salzburg ausgeliehene Blaswich hat gleichfalls ein bis 2026 befristetes Arbeitspapier. Dritter Keeper soll der vor zwei Jahren aus Paderborn geholte Leopold Zingerle bleiben.

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