Nach dem Pokal-Aus in Bielefeld verlor Werder Bremen auch zum Auftakt in die neue Bundesliga-Saison. Nach dem 1:4 in Frankfurt legte Marco Friedl erneut den Finger in die Wunde, bat rund um den SVW aber um Geduld.
Werder-Kapitän lässt den Kopf nicht hängen
Es waren bemerkenswert offene und deutliche Worte, die Marco Friedl nach dem 0:1 in der 1. Pokalrunde bei Arminia Bielefeld wählte. Werder Bremen drohe „ein ganz schwieriges Jahr“, befürchtete der Kapitän, der auch seiner Forderung nach neuem Personal Ausdruck verlieh. Verstärkt hat sich der SVW seither nicht, vielmehr verloren die Bremer in Michael Zetterer auch noch ihre Nummer 1 an Eintracht Frankfurt – und nun zum Bundesliga-Start krachend mit 1:4 gegen Zetterers neuen Klub.
Als Ursache für die Niederlage machte Friedl bei DAZN unter anderem viele „individuelle Fehler“ aus, die die Eintracht „eiskalt bestraft“ habe – und die in Friedls Augen auch „generell in der Liga“ bestraft werden. „Wir wussten, dass die Eintracht zu Hause kommen wird. Wir wussten, dass die Eintracht versucht, das Stadion gleich mitzureißen, mit Vollgas pressen wird. Aber es waren trotzdem so viele Räume da und wir haben es nicht geschafft. Wir haben uns festgespielt und uns dann drei von vier Toren einfach selbst eingeschenkt. Und das muss man knallhart heute ansprechen – so wird es schwierig auch in der nächsten Woche.“
Nach dem vermasselten Auftakt gebe es an der Weser aktuell „wenige Strohhalme, an die wir uns klammern können“, meinte Friedl. „Es gibt weniger Erfolgserlebnisse, gab es in den letzten Wochen, egal in welcher Art und Weise, auf dem Platz, neben dem Platz. Es läuft vieles falsch oder schief, weil viele Verletzte auch dazu kommen, und, und, und …“
Friedl: „Wir haben auch die letzten Jahre die Auftaktspiele verloren“
Dennoch mochte der 27-Jährige nicht den Teufel an die Wand malen und versuchte, „jede einzelne positive Sache irgendwo rauszuziehen“. Hoffnung macht dem Österreicher etwa der Blick auf vergangene Spielzeiten. „Wir haben auch die letzten Jahre die Auftaktspiele verloren“, weiß der Kapitän. „Wir müssen uns einfach zusammenreißen. Wir müssen schauen, dass wir Qualität auf den Platz bringen, die Fehler abstellen und vorne einfach auch dann durchschlagskräftiger werden.“
„Jetzt stehen wir da und müssen schauen, dass wir irgendwie da rauskommen“, fordert Friedl. Einfach wird dieses Unterfangen in der kommenden Woche nicht, gastiert doch Vizemeister Bayer Leverkusen am kommenden Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) bei den Bremern.