Schon nach drei Spieltagen verzeichnet die Bundesliga zwei Trainerwechsel. Dabei gehörte sie in der vergangenen Saison noch zu den geduldigeren Ligen. Auffällig hoch war die Fluktuation in drei Ländern.
Bundesliga auf dem Vormarsch?
Wer sich dazu entscheidet, in der ersten serbischen Liga einen Trainerjob zu übernehmen, sollte nicht zu viel Zeit in die Suche nach einer langfristigen Bleibe stecken, ein Hotel tut es in der Regel auch. 32 Trainerwechsel zählte die UEFA, die ihren alljährlichen „European Club Talent and Competition Landscape Report“ veröffentlicht hat, in der vergangenen Saison in der Super Liga, das macht im Schnitt zwei pro Klub. Immerhin Vladan Milojevic durfte nach dem Double-Gewinn mit Roter Stern Belgrad bleiben.
Die Bundesliga ist von derlei Zahlen weit entfernt – könnte aber in diesem Jahr aufholen. Mit Erik ten Hag in Leverkusen und Gerardo Seoane in Mönchengladbach erwischte es nach nur drei Spieltagen bereits zwei Trainer und damit mehr als in allen anderen Top-5-Ligen Europas zusammen. Nur die Premier League verzeichnet bereits eine Trennung – Ange Postecoglou ersetzte Nuno Espirito Santo in Nottingham. In der gesamten Spielzeit 2024/25 war das deutsche Oberhaus noch mit „nur“ elf Trainerwechseln ausgekommen, drei weniger als 2023/24. Genau die Hälfte der 18 Klubs tauschten mindestens einmal.
Damit gehörte Deutschland in Europa zu den geduldigeren Schauplätzen. Drei Länder stechen negativ heraus: Neben Serbien war wie schon 2023/24 (34) in der Türkei die Fluktuation mit 30 Trainerwechseln besonders hoch. Und innerhalb der Top-5-Ligen geht es in Italien mit 24 (2023/24: 28) am nervösesten zu – nur 20 Prozent der 20 Serie-A-Teams beendeten die Saison mit dem Coach, mit dem sie sie begonnen hatten. Frankreich (16) und Spanien (13) toppten Deutschland ebenfalls, England lag knapp dahinter (9).
Die höchste Kontinuität herrscht in Norwegen
Zwar wechselten laut UEFA 60 Prozent aller 734 europäischen Erstligisten in der Saison 2024/25 mindestens einmal den Trainer, das allerdings entspricht einem Rückgang um acht Prozent. Erstmals seit 2019/20 lag der Wert „Trainerwechsel pro Klub“ mit 0,98 wieder unter 1.
Im Schnitt arbeiteten die Trainer, die am Saisonende im Amt waren, 1,2 Jahre für ihren aktuellen Arbeitgeber. Deutschland lag mit 1,4 knapp darüber, könnte aber in der nächsten Ausgabe des UEFA-Reports um einiges schlechter dastehen, wenn ten Hag und Seoane nur der Anfang waren. Die durchschnittlich höchste Kontinuität herrschte in Norwegen (2,7 Jahre), während es in Bulgarien in die entgegengesetzte Richtung ging – mit durchschnittlich 0,2 Jahren, also nicht einmal zweieinhalb Monaten.