Doppel-Strafe droht: DFB leitet Untersuchung gegen Baumgart ein

Weil er im Spiel bei Eintracht Frankfurt den Mittelfinger zeigte, muss Steffen Baumgart mit Konsequenzen rechnen – unabhängig von seiner Roten Karte.

Nach Mittelfinger-Geste

So schön der 4:3-Auswärtssieg für ihn und seine Mannschaft auch war: Steffen Baumgart droht nach Union Berlins Gastspiel bei Eintracht Frankfurt gleich ein doppeltes Nachspiel. Einmal wegen der Roten Karte, die er in der Schlussphase gesehen hatte, weil er eine Papierkugel aufs Spielfeld geschossen hatte; und einmal wegen eines ausgestreckten Mittelfingers.

Am Montag leitete der Kontrollausschuss des DFB eine Untersuchung gegen den Trainer der Eisernen ein, nachdem die Kameras eingefangen hatten, wie er – offenbar rund um seinen Platzverweis – den „Stinkefinger“ in Richtung Spielfeld gezeigt hatte. Baumgart wurde zu einer schriftlichen Stellungnahme aufgefordert.

„Ich habe ins Leere geguckt, das ging in keine Richtung, also alles gut. Das war eine Emotion, die ich aufgrund des Videobeweises und der vorherigen Situation hatte“, hatte Baumgart selbst die Szene bei DAZN heruntergespielt und das ähnlich auch auf seiner Pressekonferenz im Anschluss wiederholt. Auf die Nachfrage, ob er sich keine Sorgen mache, dass das ein Nachspiel haben könnte, antwortete er nur: „Was denn für eine Sorge?“

Fakt ist: Die Rote Karte wird ohnehin eine Sperre nach sich ziehen, bezog sich allerdings allein auf die Papierkugel. „Ich muss gucken, dass ich meine Emotionen im Griff habe“, räumte Baumgart sein Fehlverhalten den Platzverweis betreffend ein. „Die Regel ist klar, das war mein Fehler.“ Aber: „Wenn jetzt einer eine Entschuldigung erwartet oder erwartet, dass ich sage, beim nächsten Mal mache ich es besser: Ich bin zu emotional, um da eine hundertprozentige Sicherheit zu geben.“

Was Baumgart „doppelt ärgert“

In jedem Fall versäumt Baumgart am Sonntag (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) das Wiedersehen mit dem Hamburger SV, den er zwischen Februar und November 2024 trainiert hatte. „Es kann sich jeder vorstellen, dass mich das doppelt ärgert“, erklärte er. „Leider habe ich das erst danach registriert.“

Baumgart hatte bereits im März ein Bundesligaspiel gesperrt verpasst. Gegen den FC Bayern saß er eine Gelbsperre ab, die er sich kurioserweise ebenfalls bei einem Auswärtssieg in Frankfurt (2:1) eingehandelt hatte.

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