Am Dienstag wird Präsident Dirk Zingler Journalisten über die mal wieder geänderten Stadionpläne informieren. An die 70.000 Vereinsmitglieder wendete er sich diesbezüglich bereits am Montagabend per E-Mail.
Zingler bestätigt Medienbericht
Diese Meldung am Sonntag war ein größerer Aufreger im Kosmos des 1. FC Union Berlin als das torlose Remis gegen den Hamburger SV. Das Stadion An der Alten Försterei soll nach der geplanten Stadionerweiterung nur noch etwa 34.000 statt eigentlich rund 40.500 vorgesehen Plätze haben. Grund sei ein nicht umsetzbares Verkehrskonzept. Bild hatte zuerst darüber berichtet.
Am Montagabend bestätigte Zingler im Prinzip den Medienbericht. In einem Schreiben an die 70.000 Vereinsmitglieder machte er die nächste Änderung in der seit Juni 2017 (!) angedachten Erweiterung publik. „Trotz aller Bemühungen konnten wir bislang mit den zuständigen Senatsverwaltungen keine Einigung darüber erzielen, wie der verkehrliche Raum rund um das Stadion An der Alten Försterei an Spieltagen die von uns geplanten 40.500 Besucher aufnehmen kann, um sie in für alle Seiten akzeptabler Zeit zum Stadion und wieder nach Hause kommen zu lassen und gleichzeitig die normalen Verkehrsströme in Köpenick nicht über Gebühr zusätzlich zu belasten“, erklärte Zingler in dem Schreiben.
Einigermaßen hochtrabende Pläne sind damit offensichtlich obsolet, auch wenn die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt nach kicker-Informationen dem Verein keine Maximal-Kapazität für das Stadion vorgegeben hat.
Noch im Oktober 2024 wurden den eingeschriebenen Anhängern auf der Mitgliederversammlung mit einem Videofilm 8000 Sitz- und über 32.000 Stehplätze schmackhaft gemacht. Mit der Armada von Stehplätzen hätte man sogar die Gesamtzahl der „Steher“ von Borussia Dortmund übertrumpft. Der BVB hat „nur“ 28.673.
Union spielt mit einer Sondergenehmigung
Nun soll es bei Union mit rund 18.800 Steh- und 15.700 Sitzplätzen insgesamt etwas übersichtlicher werden. Die Alte Försterei sei dann laut Zingler dennoch „ein bundesligataugliches Stadion“. Zur Erinnerung: Die DFL fordert seit der Saison 2017/18, dass Erstligastadien mindestens 8000 Sitzplätze vorweisen müssen. Union hat nur 3617. Der Verein spielt mit einer Sondergenehmigung.
Für etliche Union-Fans könnte zumindest die Erhöhung der Sitzplätze eine gute Nachricht sein, weil sie nicht stehen wollen. „Parallel dazu erreichen uns zahlreiche Nachrichten, in denen der Wunsch nach deutlich mehr Sitzplätzen als bisher geplant zum Ausdruck gebracht wird“, so Zingler. „Ja, viele von uns werden älter und können einfach nicht mehr so lange stehen, und viele ganz junge Unioner können es noch nicht. Das verstehen wir.“
Wer bei Union seinen angestammten Stehplatz bei Heimspielen der Männer sicher haben will, sollte mindestens 60 bis 90 Minuten vor Spielbeginn im Block stehen, um ganz sicher zu sein.