Meistens spielt Aiman Dardari für die 2. Mannschaft des FC Augsburg in der Regionalliga Bayern. Im Nationaltrikot Luxemburgs erschreckte er kürzlich die deutschen Nationalspieler und ihre Fans.
FCA-Talent im Fokus
Das finale 0:2 gegen den großen Favoriten Deutschland änderte nichts daran: Aiman Dardari gehörte zu den besten Luxemburgern, die kicker-Note 3 oder besser erhielt kein weiterer Feldspieler seines Teams. Zweimal nur verpasste er mit seinen Schüssen knapp ein Tor, es wäre der bisherige Höhepunkt in der Karriere des Offensivspielers gewesen.
2021 wechselte er aus seiner Heimat, von F91 Dudelange, ins NLZ des 1. FSV Mainz 05. Seit vergangenem Januar gehört er zum FC Augsburg, der das 20-jährige Offensivtalent dann im Sommer langfristig bis 2029 an sich band und offiziell in den Profikader aufnahm. Allerdings spielt er bislang fast nur in der Regionalliga, und seit der Leistung gegen Deutschland lautet die berechtigte Frage: Wann schafft er es in Sandro Wagners Team?
So einfach ist es nicht. Zwar kann er in der viertklassigen Regionalliga stolze zehn Tore in 19 Einsätzen aufweisen, doch der Weg nach oben ist steinig. Viel fehle nicht, heißt es von den FCA-Verantwortlichen, doch zwei Faktoren erschweren Dardari den Durchbruch. Der größte: Am besten käme er auf der linken, offensiven Außenbahn zur Geltung, die es in Wagners System aktuell nicht gibt.
Große Konkurrenz, Türöffner Afrika-Cup
Dardari müsste daher auf eine der beiden Halbpositionen schielen, am ehesten auf die als halblinker Zehner. Doch hier ist das Gedränge groß: Alexis Claude-Maurice, Elias Saad, Ismael Gharbi, auch die eher über rechts kommenden Fabian Rieder oder Mert Kömür heißen die Konkurrenten, ebenso Anton Kade oder Robin Fellhauer, der im Mittelfeld überall spielen kann. Von Arne Maier redet ohnehin niemand mehr.
Ein Türöffner könnte der Afrika-Cup werden, für den am 8. Dezember die Abstellungspflicht beginnt. Bis zu vier Spieltage könnten dem FCA dann Saad, Gharbi und Zentrumsstürmer Samuel Essende fehlen. Zumindest in den Spieltagskader dürfte Dardari dann rücken, weitere Einsätze, zunächst als Joker, könnten folgen.
In dieser Saison wurde er in der 84. Minute beim 1:2 auf St. Pauli eingewechselt, dazu in der 77. Minute beim 0:6 gegen RB Leipzig. Auf ein Erfolgserlebnis wartet er noch. Die sportliche Leitung beim FCA ist froh, Dardari früh für sich entdeckt zu haben. Dennoch könnte sich im Wintertransferfenster die Frage stellen, ob eine Leihe mit Blick auf die nötige Spielpraxis sinnvoll wäre.
