Nur sechs Punkte aus elf Spielen und zumindest über Nacht Platz 18 in der Bundesliga. Der 1. FSV Mainz 05 befindet sich unbestritten in einer sportlichen Krise – und muss nun in den nächsten Spielen auch noch ohne seine Nummer 1 auskommen.
Wegen Adduktorenverletzung
Bei Universitatea Craiova wollten die Mainzer in der Conference League wieder etwas Selbstvertrauen schöpfen. Das Spiel in Rumänien allerdings ging nach einer schwachen Leistung mit 0:1 verloren – und auch personeller Natur setzte es für die Rheinhessen den nächsten Dämpfer: Robin Zentner musste früh ausgewechselt werden.
Schon nach gut 22 Minuten war der Arbeitstag des 31 Jahre alten Keepers unfreiwillig beendet. Zunächst ohne ersichtlichen Grund setzte sich die Nummer 1 der Mainzer plötzlich auf den Rasen, um sich behandeln zu lassen. Kurz darauf war klar: Es geht nicht mehr weiter, für ihn übernahm Lasse Rieß zwischen den Pfosten.
Am Samstagabend gab der Bundesligist nach eingehenden Untersuchungen bekannt, dass bei Zentner eine Muskelverletzung im Adduktorenbereich des linken Oberschenkels diagnostiziert wurde. Der Keeper wird damit „in den nächsten Spielen“ nicht zur Verfügung stehen, wie es in der offiziellen Pressemitteilung heißt. Genauere Angaben zur Ausfallzeit machte der Klub nicht. Zentners Rückkehr in den Trainingsbetrieb sei vom individuellen Heilungsverlauf abhängig.
Vorstandsvorsitzender Hofmann hoffte auf „nichts Schlimmeres“
Bereits in der Halbzeitpause der Partie am Donnerstagabend hatte sich Stefan Hofmann, der Vereins- und Vorstandsvorsitzende der Mainzer, am RTL-Mikrofon vorsichtig optimistisch gezeigt. „Ich glaube, es ist nichts Schlimmeres“, so Hofmann, der gleichzeitig aber bedauerte, dass es ausgerechnet Zentner erwischt hatte: „Ausgerechnet der, der in den letzten Spielen stabil war und der diese Ausstrahlung hatte.“
Den Status der Nummer 1 hat sich der Torhüter bei den 05ern immer wieder mit starken Leistungen verdient. Das tat er auch im Stadion Complex Sportiv Craiova, als er etwa in der siebten Minute gegen Tudor Baluta zur Stelle war. In der laufenden Saison bestritt Zentner mit Ausnahme des Pokalauftakts bei Dynamo Dresden (1:0) und der Ligaspiele in Hamburg (0:4) und gegen Leverkusen (3:4), die er aufgrund einer Rot-Sperre verpasste, jedes Spiel.
Auch wenn er in der Bundesliga mit einer Paradenquote von nur 69,4 Prozent und einem kicker-Notenschnitt von 3,0 statistisch nicht unbedingt zu den Top-Torhütern der Liga zählt, so gilt er dennoch als großer Rückhalt des Teams.
