Vor dem Topspiel bei Eintracht Frankfurt ist die Brust der Bayern breit. Und die Chance auf Historisches groß.
Rekordmeister reist mit Selbstvertrauen nach Frankfurt
Passend zu den letzten Oktoberfest-Tagen hat sich die Sonne nochmal nach München verirrt, wo sie ja sowieso schon seit Wochen über den FC Bayern strahlt. Neun Siege aus neun Pflichtspielen sind eine beeindruckende Bilanz, zehn aus zehn schaffte europaweit kaum einer. Real Madrid gelangen zum Beispiel mal elf aus elf, im Jahr 1968.
„Es geht nur um ein Spiel für mich“, sagt Vincent Kompany vor dem Topspiel bei Eintracht Frankfurt am Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gewohnt zurückhaltend. „Das Wichtigste ist, dass wir im März dabei sind, um die Preise zu gewinnen.“ Also die Titel. „Und es ist wichtig, dass wir das Momentum behalten; dass wir die Leistungen bringen, die uns helfen können. Das ist die Priorität.“
Der Trainer weiß zu gut, dass der Start zwar nach Maß verlief und die Mannschaft einen überaus ansehnlichen Fußball spielt, das aber im vergangenen Jahr wenig Früchte getragen hat in Frankfurt. Bei der Eintracht zeigten die Bayern im Oktober 2024, ebenfalls am 6. Spieltag, eines ihrer besten Saisonspiele, nahmen trotz 74 Prozent Ballbesitz und 9:4 Chancen jedoch nur einen Punkt mit nach München.
„Wenn man zu viel zuhört, was von außen gesagt wird, sind wir entweder super oder wir können gar nichts.“ (Kompany über den Zusammenhalt)
Die Voraussetzungen in dieser Saison sind trotzdem andere. Dieses Mal reist der Rekordmeister nicht nach einem 0:1 in Birmingham an und hat nicht schon zuvor unnötig Punkte in der Liga liegen lassen. Aktuell greift vielmehr ein Rädchen ins andere, der Zusammenhalt und das Zusammenspiel sehen besser aus als in jüngerer Vergangenheit.
„Ich weiß nicht, ob das so außergewöhnlich ist, was wir als Kader sind“, meint Kompany zum Miteinander im Team. „Wenn man zu viel zuhört, was von außen gesagt wird, sind wir entweder super oder wir können gar nichts. Wir müssen immer das Gefühl haben, dass wir füreinander da sind.“ Ob das dann lobend oder kritisierend ausfalle. „Aber immer mit dem Gefühl, dass wir das zusammen versuchen, füreinander.“
Auch Sportvorstand Max Eberl freut sich über den „Weg, den wir gegangen sind. Als Verantwortlicher versucht man, handelnde Personen zusammenzubringen, die den Erfolg bringen.“
Was aktuell ausgezeichnet hinhaut, gewarnt sind die Bayern natürlich dennoch vor unberechenbaren Frankfurtern, bei deren Spielen in dieser Saison durchschnittlich 5,88 Tore fallen. „Offensiv sind sie sehr stark“, findet nicht nur Kompany und ergänzt lächelnd: „Wir schießen auch viele Tore. Ich weiß nicht, wer morgen auf ein 0:0 wetten will. Wir haben erstmal vor, wie in den letzten Wochen, offensiv zu bringen, was wir bringen können. Und defensiv stabil zu sein. Hoffentlich können wir einfach wieder drei Punkte holen.“
Still und heimlich haben die Bayern dank ihres geglückten Starts übrigens schon einen Bundesliga-Rekord eingefahren: Sie erzielten saisonübergreifend in den jüngsten sechs Auswärtsspielen immer mindestens drei Tore, das ist ein neuer Bestwert. Der am Samstag ausgebaut werden soll.