Mit 1:5 ging der FC Augsburg in Kiel unter und geht nun mit der desolaten Leistung im Kopf in die Winterpause. Trainer Jess Thorup ruft den Abstiegskampf aus, Philip Tietz sprach den Schwaben gar die Erstligareife ab.
Tietz setzt nach 1:5-Debakel in Kiel zur Wutrede an
„Das war bodenlos von uns. Mehr braucht man dazu nicht sagen“, wütete Philip Tietz am Mikrophon des Senders Sky nach Abpfiff in Kiel. Seine Augsburger waren gerade mit 1:5 beim Aufsteiger untergegangen, die Negativserie in Auswärtsspielen – aus sieben Spielen in der Fremde holte der FCA nur zwei Punkte – hielt also auch an der Ostsee an. „Mir fehlen die Worte“, so Tietz.
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Dabei waren die Fuggerstädter gut ins Spiel gestartet, nach nur fünf Minuten hatte Alexis Claude-Maurice zur Führung getroffen – erstmals gelang den Schwaben damit ein Tor in der Anfangsviertelstunde. Doch was danach passierte, glich einem Untergang. Nur sieben Minuten später egalisierte Lasse Rosenboom für Kiel, ehe die Störche zwischen der 32. und 39. Minute auf 4:1 davonzogen.
Alles unter freundlicher Mithilfe der FCA-Defensive, die nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Keven Schlotterbeck nach nur elf Minuten völlig ungeordnet war. Und auch von Keeper Nediljko Labrovic, der beim 1:3 von Phil Harres einen haltbaren Ball durch die Hände flutschen ließ.
Tietz sieht Augsburg „nicht erstligareif“
„Ein katastrophaler Auftritt von uns. Das war nicht erstligareif, das war gar nichts“, schimpfte Titz daher und legte nach: „Ich brauch hier nicht darüber zu reden, was wir uns vorgenommen haben. Weil es mir eh keiner glauben würde.“ Vielleicht, so überlegte der Stürmer, seien sich einige Spieler zu sicher gewesen, „dass wir das Ding hier ziehen“. Doch das ist gründlich schief gegangen.
„Ich brauch hier nicht darüber zu reden, was wir uns vorgenommen haben. Weil es mir eh keiner glauben würde.“ (Philip Tietz)
Zu den Gründen der schlechten Leistung wollte sich der Stürmer nicht weiter einlassen, in ihm brodelte es. Nur soviel: „Es hört sich extrem blöd an, wenn ich jetzt sage, wir waren sehr motiviert. Denn davon hat man heute nichts auf dem Platz gesehen.“
Thorup: Ab jetzt „Kampf ums Überleben“
Mit dem Debakel an der Ostsee geht Augsburg nun in die Winterpause, wie schon in den vergangenen acht Jahren ohne eigenes Erfolgserlebnis im letzten Spiel vor Weihnachten. Zwar steht der FCA tabellarisch mit Rang 13 acht Zähler über dem ersten direkten Abstiegsplatz auf einem soliden Grund. Doch bringen die Leistungen aus Kiel doch noch Unruhe in den Verein.
Jess Thorup rief sogar „zu einhundert Prozent“ den Abstiegskampf in Augsburg aus. „Ab jetzt dürfen wir nicht zu viel nach oben schauen. Jeder Punkt zählt jetzt“, so der dänische Trainer, „ab jetzt ist es ein Kampf ums Überleben. Den müssen wir ab Anfang Januar anfangen“.
Tietz äußerte sich dagegen nur kryptisch: „Wir machen unsere Sachen. Jetzt ist Winterpause und dann schauen wir mal. Alles andere, was ich jetzt sage, bringt eh nichts.“ Doch zumindest eine Botschaft wollte der 27-Jährige noch loswerden: „Herzlichen Glückwunsch an Holstein Kiel.“