Am Donnerstag wird Albert Sambi Lokonga im Test gegen Hannover 96 unter Ausschluss der Öffentlichkeit gemeinsam mit Fabio Vieira sein HSV-Debüt feiern. Die Bundesliga-Premiere beim FC Bayern rund eine Woche später beschert ihm auf Anhieb ein besonderes Wiedersehen.
HSV-Neuling wurde erst in Hamburg von Fabio Vieira überrascht
Der neue Mittelfeldmann der Hamburger war 21 Jahre jung, als ihn Bayerns heutiger Trainer Vincent Kompany auf dessen erster Station als Coach 2020 beim RSC Anderlecht zum Chef erklärte. „Er hat mich zum Kapitän gemacht“, sagt Albert Sambi Lokonga, „ich weiß auch, dass er mal beim HSV war. Ich habe ihn lange nicht gesehen und freue mich auf das Wiedersehen.“
Die Gespräche mit Polzin haben Eindruck hinterlassen
Ob die Wiedersehensfreude den Abend des übernächsten Samstags übersteht? Der 25-Jährige ist in Hamburg, weil es nach dem Start mit einem Punkt und null Toren aus zwei Spielen vor allem in spielerischer Hinsicht eines Fortschritts bedarf, und Lokonga prognostiziert, dass dieser möglich ist. „Ich habe die ersten beiden Spiele gesehen. Wenn wir an uns glauben, ist etwas für uns möglich.“
Den Glauben stärken soll neben ihm auch der zweite Last-Minute-Transfer Fabio Vieira, sein Teamkollege vom FC Arsenal. „Darüber“, sagt Lokonga, „freue ich mich sehr.“ Davon gewusst habe er im Vorfeld seines Engagements nicht. „Ich habe meine Entscheidung vorher getroffen und erst nach meiner Ankunft am Sonntag von Claus Costa erfahren, dass Fabio auch kommt.“
Die Beweggründe für seinen Wechsel aus der Premier League in die Hansestadt waren andere: Zum einen die sportlich ausweglose Lage in London („Die Situation war klar, wir hatten klare Gespräche“) und zum anderen der Austausch mit Merlin Polzin.
Sein neuer Trainer, erklärt der zweifache belgische A-Nationalspieler, habe ihn im Gespräch mit viel Detailwissen über seine Person verblüfft. „Ich war beeindruckt, was er von mir wusste. Die Art und Weise, wie er mit mir über Taktik, über meine Position und meine Rolle gesprochen hat, war entscheidend für mich.“
Wenn Lokonga über sich und seine Stärken spricht, dann nennt er ziemlich exakt jene Dinge, die Polzin und dessen Bosse Stefan Kuntz und Costa als Anforderungsprofil erstellt hatten. „Ich habe Qualitäten mit dem Ball am Fuß, kann meine Mitspieler in Szene setzen.“
Auf eine Position will sich Lokonga gar nicht festlegen, obwohl im 3-4-3-System des Trainers die des zweiten und spielstarken Sechsers für ihn reserviert zu sein scheint. „Ich kann auf der Sechs, der Acht oder der Zehn spielen“, sagt er, „zuletzt war ich eine halbe Neun.“ Das war in Sevilla, wo der Mittelfeldmann nach Zwischenstopps zu Crystal Palace und Luton Town seine dritte Leih-Station hatte.
Hamburg soll sein festes zu Hause werden. Er ist der neunte Belgier in der HSV-Historie, knapp eine Handvoll Vorgänger zählt er im Schnelldurchlauf auf: „Kompany, Orel Managala, Amadou Onana, Vadis Odjidja-Ofoe. Ich hoffe, ich kann eine Tradition fortsetzen.“ Ein positives Wiedersehen mit seinem Ex-Trainer Kompany am übernächsten Wochenende wäre ein vielversprechender Anfang.