Zum Start in die neue Trainingswoche waren Yussuf Poulsen und Jordan Torunarigha zumindest wieder beim Aufwärmprogramm und einzelnen Spielformen mit dabei, dafür fehlte Noah Katterbach – und das gilt bis auf Weiteres. Der HSV versetzte den 24-Jährigen vorerst zur U 21.
HSV-Profi muss vorerst zur Regionalliga-Elf
Am Dienstagvormittag hatte Noah Katterbach einen Termin mit Merlin Polzin, Stefan Kuntz und Claus Costa. In diesem teilten ihm Trainer, Sport-Vorstand und Sportdirektor mit, dass er vorerst nicht mehr mit dem Profikader, sondern beim Regionalliga-Team trainieren wird. Schon vor seinem ersten Tag als Cheftrainer im November letzten Jahres hatte Polzin Moritz Heyer (jetzt Düsseldorf) und Levin Ötzunali (immer noch HSV II) zur Reserve verbannt – anders als bei diesem Duo geht es bei Katterbach jedoch weniger um sportliche Gründe. Und: Der Bannstrahl soll ihn nicht zwingend dauerhaft treffen.
Keine direkte Parallele zu Öztunali und Heyer
Das vorübergehende Aus für den Linksverteidiger ist eine unmittelbare Reaktion auf ein wenig mannschaftsdienliches Verhalten in den zurückliegenden Tagen. Die sportliche Leitung hat insbesondere die Körpersprache des Profis im Arbeitsalltag missfallen. In einer offiziellen Mitteilung erklärten die Hanseaten am frühen Abend: „Die Maßnahme gilt vorerst und ist keine grundsätzliche Entscheidung, sondern eine klare Reaktion auf das Fehlverhalten. Für alle Spieler gilt gleichermaßen, dem gemeinsamen Weg und den Zielen des Vereins alles unterzuordnen.“
Für Katterbach eine bittere Pille, nachdem er in der bisherigen Spielzeit erst in einem der fünf Pflichtspiele, beim 0:5 in München, zum Spieltagskader gehört hatte. In den Monaten davor war er als Musterprofi aufgefallen. Nach dem zweiten Kreuzbandriss seiner Karriere, erlitten während des Januar-Trainingslagers in Belek, hatte er sich zum allgemeinen Erstaunen in Rekordzeit zurückgekämpft, bereits zum Abschluss des ersten Sommer-Trainingslagers im Juli bei Sturm Graz (1:2) sein Comeback gefeiert.
Dass sich die harte und vom Trainerteam öffentlich gerühmte Arbeit am Blitz-Comeback nicht auf Anhieb in Einsatzzeiten niedergeschlagen hat, zudem zumeist nicht einmal Platz im Aufgebot für ihn war, hat offenbar Frust ausgelöst. Zuletzt jedenfalls hat Polzin die Ausstrahlung Katterbachs nicht mehr gefallen – deshalb folgte zum Start in die neue Woche nun die Versetzung.
Wie lange Katterbach im Regionalliga-Kader trainieren muss, hängt gewissermaßen von ihm und seiner Reaktion ab. In der Mitteilung bleibt die Tür für ihn offen. „Der Verein ist überzeugt, dass Noah die aktuelle Denkpause zur Reflexion nutzen und erneut gestärkt aus der Situation hervorgehen und somit wieder zur Profi-Mannschaft zurückkehren kann.“