Das mühelose 5:0 gegen den überforderten Hamburger SV war für den FC Bayern nicht mehr als ein Anschwitzen für anstehende Aufgaben. Gegen den FC Chelsea wird er am Mittwoch erstmals richtig gefordert.
Bayern vor dem Europa-Start:
Ein Samstagnachmittag als perfekte Blaupause, wie der FC Bayern mit seinem bewusst klein gehaltenen Kader möglichst oft schonend durch die englischen Wochen kommen möchte: Die Spieler drücken das Gaspedal mit Anpfiff durch, entscheiden das Duell möglichst früh, können zeitig durchwechseln und die Partie entspannt nach Hause spielen. So geschehen beim 5:0 gegen den HSV.
Trainer Vincent Kompany konnte es sich leisten, den gelbbelasteten Dayot Upamecano ebenso zur Halbzeit in der Kabine zu lassen wie Serge Gnabry, der weiter ansteigende Form bewies. Tom Bischof mit seinem Bundesliga-Debüt für die Bayern und das wuselige Talent Lennart Karl kamen nach einer Stunde ins Spiel, umgekehrt hatten Harry Kane und der in der WM-Qualifikation weit gereiste Luis Diaz vorzeitig Feierabend.
Störte eigentlich nur, dass Raphael Guerreiro ein- und wieder ausgewechselt wurde, der Portugiese spürte etwas in der Rippengegend. Jeder Ausfall in diesem Herbst wäre eine Alternative weniger. Schließlich werden die Spiele allmählich mehr, die Gegner schwieriger. Bestes Beispiel: Klubweltmeister FC Chelsea, der sich am Mittwochabend zum Start in die neue Champions-League-Saison die Ehre in der Allianz-Arena gibt.
„Damit können wir jedem Gegner wehtun“
Eine hohe Hürde, welche die Münchner für einen erfolgreichen Start der Europareise 2025/26 überspringen müssen. Gerade nach der insgesamt enttäuschenden letzten Königsklassen-Saison wäre ein Ausrufezeichen gegen dieses Top-Team wichtig. Innenverteidiger Jonathan Tah kennt das Rezept dafür: „Wir müssen die Überzeugung für unsere Spielweise beibehalten. Das macht uns stark.“
Den Premier-League-Klub bezeichnet der Nationalspieler als „sehr spielstarken Gegner mit vielen jungen, auch hungrigen Spielern, die großes Potenzial haben. Das hat man bei der Klub-WM gesehen, als sie überraschend das Finale so klar gewonnen haben.“ 3:0 gegen den Champions-League-Sieger Paris St. Germain, das zuvor die Münchner eliminiert hatte.
Tah, seit Juni Bayern-Spieler, weiß deshalb: „Es wird ein hartes Spiel.“ Das Mittel für den Erfolg? „Unser hohes Pressing, unser Spiel mit dem Ball, unser hohes Tempo, die Intensität. Damit haben wir eine Waffe. Wir werden nicht immer vier Tore in der ersten Halbzeit schießen, aber über ein komplettes Spiel können wir jedem Gegner damit wehtun.“ Auch dem FC Chelsea, diese Überzeugung klingt bei Tah durch. Beweisen müssen er und Kollegen es am Mittwoch.