„Einfach nicht passend“: Bayern streicht Zeremonie nach Anschlag in Magdeburg

Der FC Bayern hat auf den Anschlag in Magdeburg reagiert und die weihnachtliche Zeremonie zum Jahresabschluss abgesagt. Stattdessen gab es eine Schweigeminute für die Opfer in Magdeburg und deren Angehörige. Auch Marco Roses Blick ging an diesem Abend nicht mehr in Richtung des Sports.

Auch für Rose gerät der Fußball in den Hintergrund

Schon die möglicherweise schwere Verletzung von Benjamin Henrichs in der Nachspielzeit hatte die Stimmung nach dem 5:1 des FC Bayern gegen RB Leipzig gedrückt. Als Bayerns Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen nach dem Spiel zum Mikro griff und auch die Spieler über den Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg aufklärte, war an Jubel aufseiten der Bayern nicht mehr zu denken.

Die RB-Profis ignorierten zunächst die Aufforderung, ihr Auslaufen zu unterbrechen, wurden nach Pfiffen und kurzer Aufregung aber aufgeklärt und stoppten. „Ich bin mir sicher, dass sie es nicht wussten, was vorgefallen war“, beschwichtigte Dreesen in der Mixed Zone.

Schweigeminute statt Zeremonie

Der Vorstandsvorsitzende erklärte, dass man die traditionelle Weihnachts-Zeremonie zum Jahresabschluss nach der Tat von Magdeburg, bei der ein PKW in eine Menschenmenge gefahren war und für Tote und Verletzte gesorgt hatte, nicht abgehalten werde. „Diese Zeremonie sollte eine fröhliche sein. Das passt einfach nicht in diesen Moment“, erklärte Dreesen mit bedrückter Stimme. Die Entscheidung wurde von den Zuschauern auf den Rängen mit Applaus quittiert.

Stattdessen bat er um eine Schweigeminute, „weil es richtig und wichtig ist, den Angehörigen, Freunden und Opfern zu gedenken“. Im Zeichen von Weihnachten, dem „Fest der Liebe und Symbol des Friedens“, stimmte der anwesende Chor anschließend „Stille Nacht, heilige Nacht“ an.

„Irgendwie erscheint alles dann in einem anderen Licht.“ (Marco Rose)

Auch für Marco Rose, der sich gegenüber DAZN äußerte, war nicht an Fußball zu denken. „Wollen wir heute überhaupt über Fußball reden? Ganz ehrlich. Ich habe Nachrichten mehr oder weniger aus der Heimat bekommen, aus Magdeburg“, berichtete der RB-Trainer und fügte an: „Irgendwie erscheint das Ergebnis und alles dann in einem anderen Licht.“

Entsprechend wollte sich der 48-jährige gebürtige Leipziger auch nicht zu der klaren Niederlage äußern. „Ja, wir haben Fußball gespielt. Ja, wir haben verdient verloren. Ja, wir haben hoch verloren. Benjamin Henrichs hat möglicherweise eine schwere Sprunggelenksverletzung. Aber es sind auch andere Sachen heute passiert, die einfach nicht schön sind.“

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