Nach seiner Bundesliga-Premiere als Trainer zeigte sich Sandro Wagner angefasst. Der neue Trainer des FC Augsburg richtete vor allem einen großen Dank an seine Mannschaft.
Gelungenes Bundesliga-Debüt
„Ich bin ohnehin ein sehr dankbarer Mensch“, meinte Sandro Wagner am Sky-Mikrofon, „und nach so einem Nachmittag natürlich umso dankbarer“. Denn es war ein ganz besonderer für den 37-Jährigen. Nach 180 Bundesliga-Einsätzen als Profi für Bayern, Bremen, Kaiserslautern, Hertha, Darmstadt und Hoffenheim stand Wagner erstmals als Verantwortlicher an der Seitenlinie, bei seinem Debüt gastierte der FCA-Trainer in Freiburg.
„Dass es emotional an der Seitenlinie ist, das wusste ich schon. Aber der Druck und die Anforderungen an einen sind schon krass“, resümierte der ehemalige Co-Trainer von Bundestrainer Julian Nagelsmann anschließend mit ramponierter Stimme. Und doch strahlte der junge Coach über beide Ohren, schließlich hatte sein FCA ihm beim 3:1-Sieg ein mehr als gelungenes Debüt beschert. „Im Kreis mit den Spielern nach dem Spiel ist mir nichts besseres eingefallen, außer Danke zu sagen“, freute sich Wagner.
Wagner dankt seinem Vorgänger
Aus einer tiefen, gut organisierten Abwehr hatte Augsburg im Breisgau auf Umschaltsituationen gesetzt und sich gerade in der ersten Halbzeit höchst effizient gezeigt. Die ersten drei Torschüsse auf das SC-Tor saßen noch vor der Pause. Auch nach Wiederanpfiff ließ der FCA nicht viel zu, der Gegentreffer resultierte aus einem Elfmeter. „Wir wussten, dass Freiburg sich schwer tut, wenn der Gegner im tiefen Block steht“, erzählte Wagner schmunzelnd. „Warum sollten wir das nicht nutzen, wenn der Gegner uns etwas anbietet.“
„Wir sind noch am Anfang, aber werden Tag für Tag besser.“ (Marius Wolf)
Seine Mannschaft habe die Vorgaben dann sehr gut umgesetzt. „Herr Thorup hat mir eine sehr stabile Mannschaft hinterlassen“, dankte Wagner seinem Vorgänger Jess Thorup. „Es ist nicht einfach für die Spieler, die schon länger hier sind, sich auf was Neues einzulassen, nachdem hier fünf, sechs, sieben Jahre lang ein ähnlicher Spielstil gepflegt wurde“, so der Bundesliga-Debütant. „Ich bin dankbar, dass sie die Reise mitgehen und offen für meine Ideen sind.“
Und die stoßen in der Mannschaft offenbar auf Zustimmung. Marius Wolf, der das mit einer Balleroberung samt 60-Meter-Solo das 3:0 für den FCA erzielt hatte, lobte: „Sandro ist ein sehr guter Trainer. Wir haben seit Tag eins extrem viel gearbeitet, in den ersten Wochen Grundlagen geschaffen und sind jetzt an den Details dran. Wir sind noch am Anfang, aber werden Tag für Tag besser.“
Duell mit Bayern nur „normales Bundesliga-Spiel“
Das braucht es auch am nächsten Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker), wenn der amtierende Meister aus dem benachbarten München in Augsburg vorbeischaut. Der Trainer blickt entspannt voraus auf das Duell mit seinem Jugendklub: „Es hört sich blöd an, aber Bayern wird für uns ein normales Bundesliga-Spiel.“ Vielmehr freue er sich für den Verein, der sich am Samstagabend im Topspiel auf großer Bühne präsentieren kann. „Wir werden das schon reinklopfen in die Jungs“, meinte Wagner.