Sieg und Sorgen nach dem Wolfsburger Pokalsieg gegen den SV Hemelingen. Mit einem 9:0 nahm der VfL die Erstrunden-Hürde problemlos, jedoch tut sich nun eine neue Baustelle in der Abwehr auf.
Vavro droht eine längere Pause
Die Art, wie Denis Vavro nach dem Pokal-Spiel beim SV Hemelingen (9:0) durch die Katakomben des Bremer Weserstadions humpelte und nur mit Mühe eine Treppe nach oben gehen konnte, lässt Schlimmes befürchten. Am Sonntag stand eine genaue Diagnose beim Abwehrmann zwar noch aus, jedoch droht Vavro eine längere Pause.
Nach wenigen Minuten war der Slowene gegen den Fünftligisten zu Boden gegangen, er griff sich in den Leistenbereich, es ging nicht mehr weiter für ihn. Jetzt hat der VfL, der noch zwingend einen Rechtsverteidiger und einen Mittelstürmer verpflichten will, auch noch Probleme in der Abwehrzentrale. Obwohl der Vavro-Ersatz direkt positiv auffiel.
Eigentlich war klar: Jenz will nicht in Wolfsburg bleiben
Moritz Jenz kam für den fest verpflichteten Ex-Kopenhagener ins Spiel, traf kurze Zeit später zum 1:0 und wird plötzlich wieder gebraucht bei jenem Klub, bei dem er eigentlich gar keine Perspektive mehr für sich sah. Nach Jenz’ Leihrückkehr aus Mainz war eigentlich klar: Der 26-Jährige will nicht in Wolfsburg bleiben, und auch der VfL hatte für den früheren Schalker keine ganz große Verwendung mehr. Nur: Trotz diverser Anfragen, zuletzt gab es Interesse von Besiktas Istanbul, hat sich ein Abgang bislang nicht konkretisiert, noch war nichts dabei, was dem Spieler voll und ganz zusagt.
Nun dürfte es kompliziert werden: Jenz wird angesichts des drohenden Vavro-Ausfalls gebraucht, Trainer Paul Simonis sieht ihn in der internen Hierarchie offenbar vor Eigengewächs David Odogu, der für das Pokalspiel gar nicht erst nominiert wurde – was auch bei dem Youngster Wechselgedanken verstärken dürfte.
Der VfL ziehen lassen? „Die Frage stellt sich nicht“
Kann Wolfsburg Jenz jetzt überhaupt noch ziehen lassen? „Mit dem Ausfall von Denis sieht man, dass man die Breite braucht“, sagt Sportdirektor Sebastian Schindzielorz, „insofern stellt sich die Frage für uns nicht.“
Und für Jenz: Dass sich der eigentlich so kommunikative und sympathische Abwehrmann nach dem Erfolg in Bremen inklusive des eigenen Treffers einen Maulkorb verpasste und nicht auf Fragen antworten wollte, sagt eigentlich alles. Bei den Wolfsburger Abwehrfragen ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.