Es hatte sich bereits eine Zeit lang angebahnt, am Montag wurde der offizielle Schritt vollzogen: Jens Castrop (22) wendet sich vom DFB ab und darf künftig Länderspiele für Südkorea bestreiten.
Entscheidung für Südkorea
Fälle, in denen ehemalige deutsche U-21-Nationalspieler den DFB „verlassen“ und stattdessen zu einem anderen Verband wechseln, gibt es so einige. Das jüngste Beispiel: Jens Castrop.
Der im Sommer für etwa 4,2 Millionen Euro aus Nürnberg nach Gladbach gekommene Mittelfeldspieler darf künftig Länderspiele für die Nationalmannschaft Südkoreas bestreiten. Als offizielles Datum für den Verbandswechsel gab die FIFA den 11. August an.
Damit ist zumindest eine wichtige rechtliche Hürde ausgeräumt. Eine Einladung von Südkoreas Nationaltrainer Myung-Bo Hong hat Castrop bis dato allerdings noch nicht erhalten. Im vergangenen März hatte der 56-Jährige noch zur Personalie Castrop gesagt: „Wir haben ihn während unseres Aufenthalts in Europa spielen sehen und unsere Mitarbeiter haben sich auch mit seiner Mutter getroffen.“
U-21-EM verletzungsbedingt verpasst
Zuvor seien aber noch „viele komplizierte administrative Probleme zu lösen“. Zumindest das des Verbandswechsels ist keines mehr, der in Südkorea bis zum 30. Lebensjahr zu absolvierende Wehrdienst womöglich schon noch eines.
Castrop, dessen Mutter aus Südkorea stammt, hat seit der U 16 die deutschen Junioren-Nationalmannschaften durchlaufen. Für die deutsche U 21 absolvierte er vier Einsätze und hoffte auch auf eine Teilnahme an der EM-Endrunde im vergangenen Juni. Das Turnier aber musste ohne Castrop stattfinden, weil sich dieser Mitte April bei Nürnbergs 2:3 gegen Paderborn eine Außenbandteilruptur im Kniegelenk zugezogen hatte.
WM-Vorfreude im September?
Nun will Castrop möglichst in Gladbach durchstarten, um sich mit starken Leistungen in der Bundesliga auch für Auftritte an der Seite von Heung-Min Son & Co. zu empfehlen.
Die nächsten beiden Länderspiele Südkoreas sollen auch die Vorfreude auf die WM im nächsten Jahr steigern – am 6. September geht es in Harrison gegen die USA, am 10. September in Nashville gegen Mexiko und damit einen weiteren WM-Gastgeber.