Frankfurts Aufschwung trotz Pokal-Aus: „Ich fühle es ja selbst“

Im Elfmeterschießen musste Eintracht Frankfurt am Dienstag im Pokal gegen Dortmund die Segel streichen. Die Gefühlslage ist dennoch deutlich besser als eine Woche zuvor. Personell ließ sich Dino Toppmöller für das Spiel gegen Heidenheim nicht in die Karten schauen, verteilte aber fleißig Lob.

Dahoud und Wahi überzeugen im Training

Trotz des Ausscheidens im DFB-Pokal blickte Dino Toppmöller am Freitag positiv auf die Partie gegen Borussia Dortmund vom vergangenen Dienstag (2:4 i.E.). „Ich glaube, dass man in dem Spiel gesehen hat, was in uns steckt. Wir haben gegen eine absolute Topmannschaft nicht nur dagegengehalten, sondern waren in allen Bereichen das aktivere Team“, freute sich der Coach und fügte an: „Mit Blick auf die Intensität, das Defensivspiel und die gegenseitige Unterstützung war es unser bester Auftritt. Das sollte uns Mut machen.“

Dass die Gefühlswelt rund um die SGE mittlerweile eine völlig andere ist als noch vor einer Woche im Anschluss an das 1:5 gegen Liverpool, überraschte den Trainer nicht. „Ich fühle es ja selbst so.“ Am vergangenen Donnerstag sei auch er noch „extrem enttäuscht“ gewesen, da sich die Frankfurter ein anderes Spiel erhofft hatten.

Nach dem Sieg am Samstag war das Gefühl natürlich positiver. Zwar war das 2:0 über St. Pauli fußballerisch nicht immer ansehnlich, durch eine gute Mentalität aber verdient. Und auch am Dienstag stimmte die Einstellung. „Zwar ist es vom Ergebnis sehr bitter verlaufen, aber dieses Gefühl, dass du abgekämpft in der Kabine sitzt und weißt, dass du alles gegeben hast, darum geht es.“

„Wir dürfen uns die Freude nicht nehmen lassen, nur weil wir von dem einen oder anderen Weltklasse-Team auf den Deckel bekommen haben.“ (Dino Toppmöller)

Entsprechend viel könne aus der Partie mitgenommen werden. „Zuletzt hat uns dieses negative Gefühl etwas runtergezogen. Jetzt geht es darum, das positive Gefühl mitzunehmen, um uns wieder nach oben treiben zu lassen.“ Die klare Lehre aus den schwierigen vergangenen Wochen: „Wir dürfen uns die Freude nicht nehmen lassen, nur weil wir von dem einen oder anderen Weltklasse-Team auf den Deckel bekommen haben.“

Ein „Weltklasse-Team“ wartet am Samstag (15.30 Uhr) in Heidenheim zwar nicht, ein „Highlightspiel“ ist es für Toppmöller aber zwischen den Duellen mit Dortmund und dem italienischen Tabellenführer Neapel dennoch. Der Coach erwartet einen Gegner, der zuhause „sehr unangenehm“ werden kann, auch, wenn bislang wenig zusammenläuft. „Da können wir die berühmt-berüchtigten Tugenden direkt noch mal auf den Platz bringen, denn die werden mit Sicherheit gefordert sein.“ Mit der richtigen Einstellung wolle man „das Heft von Anfang an in die Hand nehmen“, kündigte Toppmöller an.

Personell ließ sich der Coach vor der Mannschaftssitzung und dem Abschlusstraining am Freitag noch nicht in die Karten schauen. „Das Wichtigste ist, dass ich mal reinhöre, mit den Jungs spreche und ein Gefühl dafür entwickle, wer für morgen perfekt passt.“ Offen ist beispielsweise, ob der zuletzt verletzte Rasmus Kristensen und der zu Saisonbeginn angeschlagene Jonathan Burkardt nach dem kräftezehrenden Pokalabend schon wieder fit für die Startelf sind.

Collins arbeitet sich im Training ran

Der potenzielle Vertreter für Kristensen heißt Nnamdi Collins, der seit seinem Länderspieldebüt Anfang September seiner Form hinterherläuft. „Er hat am Mittwoch, wie übrigens die ganze Gruppe, ein richtig gutes Training absolviert“, lobte Toppmöller. „Das ist immer der erste Schritt, sich über gute Trainingseinheiten Selbstvertrauen abzuholen und dem Trainerteam zu zeigen, dass man unbedingt spielen will.“ Wenn der 21-Jährige „wieder da anknüpft, wo er letzte Saison aufgehört hat“, sei es auch über Heidenheim hinaus „natürlich“ eine Option, Kristensen auf die rechte Schiene vorzuschieben und Collins in der rechten Innenverteidigung aufzubieten.

Und der Burkardt-Vertreter? Der hieß gegen Liverpool auch systembedingt Ansgar Knauff. Gegen St. Pauli kam wieder der etatmäßige zweite Neuner Elye Wahi zu einem Kurzeinsatz, ehe er gegen Dortmund 120 Minuten auf der Bank saß. Angesprochen auf den Stand des Franzosen erklärte Toppmöller, dass bei noch zehn ausstehenden Spielen bis zum Winter „für jeden“ die Möglichkeit auf Einsätze besteht, Burkardt nach den starken letzten Wochen aber natürlich „die Nase vorn hat“.

„Elye Wahi hat am Mittwoch in meinen Augen das beste Training gemacht, das ich von ihm gesehen habe.“ (Dino Toppmöller)

Doch auch Wahi erntete ein großes Lob für seine Reaktion nach dem Spiel gegen Dortmund. „Er hat am Mittwoch zumindest in meinen Augen das beste Training gemacht, das ich von ihm gesehen habe, mit einer tollen Intensität und sehr vielen Toren.“ Nun gehe es für den 22-Jährigen darum, auch seine Chancen in den Spielen zu nutzen.

„Da geht es gar nicht um Tore, auch wenn das seine Hauptaufgabe ist, sondern darum, mit welchem Einsatz er der Mannschaft hilft. Das hat er auch schon gut gemacht. Da muss er Konstanz reinbekommen“, forderte Toppmöller. „Er weiß, dass er der Herausforderer ist. Aber Jonny hat 120 Minuten gespielt und es kann schon sein, dass es morgen eine Änderung gibt.“

Dahoud „drängt sich auf“, Chaibi darf Ansprüche stellen

Das dritte Trainingslob ging an einen Spieler, der in dieser Saison erst bei einem Kurzeinsatz steht und im Sommer schon als Verkaufskandidat galt: Mo Dahoud. „Er drängt sich in den letzten Wochen auf“, erklärte der Coach. Durch die Muskelverletzung von Oscar Höjlund, der ebenso wie Elias Baum weiterhin fehlt, dürfte dem 29-Jährigen in Heidenheim der nächste Kaderplatz winken – und vielleicht ja sogar der zweite Einsatz.

Allerdings: Gerade im Mittelfeld habe die Eintracht „viele Möglichkeiten“. Die meisten Minuten auf der zentralen Position sammelte bislang Fares Chaibi. „Er hat eine sehr gute Vorbereitung gespielt und konnte die Form in die Spiele transportieren. Das beweisen auch seine Daten, was Scorerpunkte, aber auch Laufwerte und seinen Einfluss auf unser Spiel betrifft“, begründete Toppmöller die Spielzeit für den Mann, der erst in diesem Sommer aus der Offensive zurückgezogen wurde. „Daher ist er im Moment mit Sicherheit einer von denen, die für sich in Anspruch nehmen können, ein gesetzter Spieler zu sein.“

Eine besondere Behandlung gab es für Chaibi nach seinem verschossenen Elfmeter gegen Dortmund ebenso wenig wie für Ritsu Doan, der den Ball über die Latte setzte. „Ich habe die Jungs in den Arm genommen, aber explizit drauf angesprochen habe ich sie nicht.“ Vielleicht geben beide ja auch einfach ihre Antwort am Samstag auf dem Platz – wenn es denn der Fitnesszustand zulässt.

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