Der SV Werder Bremen stellt sich neu auf: Sportchef Clemens Fritz spricht im kicker über die Trainersuche, Wertschätzung und das Thema Weiterentwicklung.
Werder-Sportchef im Gespräch
Den gescheiterten Gesprächen über eine Vertragsverlängerung von Ole Werner folgte die Freistellung als Cheftrainer des SV Werder Bremen. Sportchef Clemens Fritz ordnet die Hintergründe der Trennung ein, bezieht Stellung zur Nachfolger-Suche und betont das bis zuletzt gute Verhältnis beider Parteien: „Wir können uns in die Augen schauen.“ Der 44-Jährige äußert sich…
…über die vorzeitige Freistellung von Ole Werner: „Es ist jetzt nicht so, dass uns das völlig überraschend getroffen hat. Wir haben viele Gespräche mit ihm geführt und man konnte in den letzten Wochen ja auch etwas zwischen den Zeilen lesen. Deshalb mussten wir schon damit rechnen – und waren auf alle Eventualitäten vorbereitet. Ole hat für sich persönlich eine Entscheidung getroffen, die wir akzeptieren. Über vertragliche Details haben wir am Ende gar nicht gesprochen.“
Fritz: „Der Schlussstrich war der richtige Weg“
…über die Art der Trennung: „Ole hat mit seinem Team in den letzten dreieinhalb Jahren sehr gute Arbeit bei uns geleistet. Das steht völlig außer Frage. Wichtig ist: Wir können uns in die Augen schauen, haben bis zuletzt vernünftig miteinander gesprochen, doch jetzt war ein Punkt erreicht, um zu sagen: Wir werden nicht mit einem Trainer in dessen letztes Vertragsjahr gehen. Einen sauberen Schlussstrich zu ziehen, war aus unserer Sicht der richtige Weg. Nun bietet sich auch für Werder die Chance auf etwas Neues.“
…über die unterschiedlichen Vorstellungen in Sachen Personalpolitik: „Wir haben uns in den letzten Jahren nicht nur stabilisiert, sondern auch weiterentwickelt – auch bezüglich des Kaders, der konkurrenzfähig war und der konkurrenzfähig ist. Alle Entscheidungen über Transfers sind gemeinsam getroffen worden. Gerade in den letzten zwei Jahren haben wir uns in der Breite noch mal besser aufgestellt – wir hatten Alternativen, die wir von der Bank bringen konnten, was früher vielleicht ein Stück weit anders war.
Fritz: „Wichtig, unsere jungen Spieler zu berücksichtigen“
…über die Werder-Perspektive: „Wir haben ein gutes Gerüst in der Mannschaft und viele junge Talente in unserer U 19, die wirklich eine hervorragende Saison gespielt hat. Und die wollen wir in den nächsten Monaten weiterentwickeln. Wir sind jetzt auch nicht beunruhigt oder machen uns Sorgen um unseren Kader. Natürlich haben wir wirtschaftliche Themen und können nur so viel ausgeben, wie wir zur Verfügung haben. Letzten Sommer hatten wir kaum Transfereinnahmen – das können wir nicht jedes Jahr so aufrechterhalten. Dann ist es wichtig, gute Lösungen zu finden, unsere jungen Spieler zu berücksichtigen – und das auch als Möglichkeit zu sehen, die Mannschaft weiterzuentwickeln.“
…über Gespräche mit Nachfolgekandidaten, zu denen Horst Steffen zählt: „Wir sind gut vorbereitet und es ist unser Ziel, dass wir bis spätestens Freitag einen neuen Trainer vorstellen werden – da bin ich sehr optimistisch. Deshalb haben wir bislang auch bewusst abgewartet, was die Kaderplanung angeht – weil wir erst mal eine Klarheit haben wollten, um dann die nächsten Schritte anzugehen.“
…über den Abschluss der Trainersuche: „Wir haben den Markt evaluiert, da ist aktuell sehr viel Bewegung drin. Wir haben für uns zwei Kandidaten festgelegt. Wir werden die bestmögliche Lösung für Werder Bremen präsentieren.