Auch wenn der Transfer von Florian Wirtz zum FC Liverpool noch nicht ausverhandelt ist, muss sich Bayer 04 um möglichen Ersatz bemühen. Dieser soll die Lücken schließen, die der Spielmacher sowie weitere Leistungsträger, die gehen, reißen werden. Dafür wird der Klub bei den Zugängen in eine andere Kategorie vorstoßen müssen.
Wirtz, Tah und Co. reißen große Lücken
Noch sind sich der FC Liverpool und Bayer 04 nicht einig über die Ablöse für Florian Wirtz. Kein Wunder, bei den Dimensionen. Da gilt es verantwortungsvoll zu verhandeln. Das erste Angebot der Engländer soll bei 100 Millionen Euro plus Boni gelegen haben, was auch etwas damit zu tun haben dürfte, dass die Verantwortlichen der Reds belegen müssen, sorgsam mit den Klub-Geldern umzugehen und zumindest einen Deal zu günstigeren Konditionen als die, die es am Ende werden, versucht zu haben.
Carro zog nicht umsonst das Preisschild über 150 Millionen Euro für Wirtz zurück
So wie umgekehrt der Werksklub, der zwischen 130 und 150 Millionen als Fixsumme anstrebt, mit einer höheren Forderung in die Gespräche gegangen sein wird. Schließlich hatte Boss Fernando Carro 2024 öffentlich 150 Millionen Euro als Preisschild genannt, dieses aber gleich wieder einkassiert. Allerdings nicht, weil er dieses als zu hoch ansah…
Auch wenn sich das Delta zu Beginn also bei mehr als 50 Millionen Euro bewegt haben dürfte, wird der Deal zustande kommen – und Bayer eine Rekordsumme einbringen, durch die sich der Handlungsspielraum einschneidend verändern wird. Dies ist aber auch zwingend notwendig, um nicht nur den Substanzverlust durch den Abgang von Wirtz, sondern auch von Jonathan Tah (FC Bayern) und Jeremie Frimpong (Liverpool) zu kompensieren.
Um Wirtz zu ersetzen, muss Bayer in eine andere Dimension vorstoßen
Gerade beim Versuch, den Verlust von Ausnahmekönner Wirtz aufzufangen, wird Bayer nicht umhinkommen, in ein Regal zu greifen, das bislang nicht erreichbar war. Der 22-Jährige soll durch zwei weitere, deutlich weiter entwickelte Offensivkräfte nach Hertha-Talent Ibrahim Maza (19) ersetzt werden: einen Zehner und einen hochkarätigen Flügelstürmer.
Dabei muss sich Bayer, unabhängig von der Aussicht auf Erfolg, mit bislang unrealistischen Kandidaten befassen: Wie Rayan Cherki (21), mit dem Bayer sich schon im Winter beschäftigte, als der torgefährliche Linksfüßer aufgrund Lyons Finanznot relativ preiswert greifbar schien. Inzwischen soll aber Manchester City den Franzosen weit oben auf der Liste haben. Machen die Skyblues ernst, wonach es aussieht, wäre Bayer chancenlos.
Garnacho wäre die absolute Toplösung
Dass Manchester Uniteds an Real Betis verliehener Brasilianer Antony (25) intern diskutiert wird, ist zwingend aufgrund der Tatsache, dass dieser unter dem neuen Bayer-Trainer Erik ten Hag bei Ajax groß rauskam und von diesem später zu United geholt wurde. Ob der einstige 90-Millionen-Euro-Einkauf, den die Red Devils aussortierten, der in Sevilla aber wieder aufblühte, zu locken ist, ist eine andere Frage.
Gleiches gilt für Linksaußen Alejandro Garnacho (20), den Trainer Ruben Amorim jüngst mit harten Worten intern einen Wechsel nahelegte. Wobei der Rechtsfüßer, der unter ten Hag bei Manchester United schon als 18-Jähriger 19 Einsätze in der Premier League absolvierte, eine absolute Toplösung wäre und in Sachen Gehalt noch in sehr gemäßigten Regionen angesiedelt sein soll. Auch der Argentinier, an dem Milan und Neapel ebenfalls Interesse zeigen sollen, gehört in die Kategorie „Bislang nicht erreichbar“.
Bayer muss größer denken, damit ten Hag eine echte Chance hat
Inwieweit sich dies geändert hat, bleibt abzuwarten. Doch bei den Zugängen wird bei Bayer (auch in Sachen neuer Abwehrchef) größer denken und bereit sein müssen, Ablösen über mehr als 30 Millionen Euro zu zahlen. Ohne verrückte Dinge zu tun, muss Bayer auch mit hochwertigen Einkäufen die Lücken schließen.
Damit ten Hag eine echte Chance hat, am Ende als erfolgreicher Nachfolger von Xabi Alonso eingeordnet zu werden. Dafür ist der eine oder andere Griff ins nächste Regal notwendig.