Kleinvieh macht auch Mist. Gemäß diesem Motto fährt die TSG Hoffenheim aktuell Mini-Ablösen ein, denn auch für Vincent Wagner fließt Geld.
TSG-Problem: Wer bringt Transferüberschuss?
Schon am Freitag verkündeten die SV Elversberg und der Bundesliga-15. der abgelaufenen Saison, dass Vincent Wagner die zweite Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim verlässt und beim Zweitligisten einen Vertrag bis 2028 unterschreibt.
Die Tatsache, dass der Coach, der den Unterbau der Kraichgauer jüngst zur Regionalliga-Meisterschaft und in die 3. Liga geführt hat, noch bis 2027 gebunden war, ließ sich die TSG allerdings versilbern. Wie der kicker erfuhr, fließen für Wagner rund 200.000 Euro an Ablöse.
Ähnlich wie bei Bischof ging es um die Formwahrung
Allzu hart waren die Verhandlungen dennoch nicht. Denn zur Philosophie der Hoffenheimer, bei denen Stefan Kleineheismann das Wagner-Erbe antritt, hätte es nicht wirklich gepasst, dem 39-Jährigen bei dieser Chance im Unterhaus Steine in den Weg zu legen. Vielmehr dürfte es um die Formwahrung gegangen sein, um das Respektieren bestehender Arbeitspapiere.
Ähnlich übrigens wie im Falle Tom Bischof, den der FC Bayern nun doch noch auf den letzten Drücker für die Klub-WM loseiste für einen Betrag von 300.000 Euro.
500.000 Euro, das ist nun wahrlich nicht die Welt im modernen Fußball und schon gar nicht in Hoffenheim, wo man in den vergangenen Jahren in aller Regel stets einen großen Verkauf pro Saison tätigte. Schon allein, um eine schwarze Null auszuweisen. Einst galt die Maßgabe eines Transferüberschusses von 15 bis 20 Millionen Euro in einer normalen Saison, um den Betrieb Fußball-Bundesliga in der Provinz zu refinanzieren.
Nach hohen Ausgaben zuletzt wären nun hohe Einnahmen wichtig
Mit den enormen Transferausgaben der abgelaufenen Spielzeit und damit einhergehenden Aufwärtsentwicklungen im Gehaltsgefüge, den bestenfalls stagnierenden Zuschauerzahlen und dem Abrutschen im TV-Geld-Ranking aufgrund der schlechten Platzierung 2024/25 wären diese Sondereinnahmen umso wichtiger.
Einen geeigneten Erlösbringer zu finden wird nach einer Saison, die unter chaotischen Rahmenbedingungen sportlich maximal ernüchternd verlief, allerdings gar nicht so leicht werden für die handelnden Personen. Vielmehr dürfte es darum gehen, den aufgeblähten Kader auszudünnen.