Gut? „Auf jeden Fall besser“: Tillmans bemerkenswerter Auftritt

Nach zuvor schwachen Leistungen macht Malik Tillman beim 2:0 gegen Union einen Schritt nach vorne. Seine kritische Selbsteinschätzung dient dabei als bestes Indiz dafür, dass weitere folgen können.

US-Nationalspieler deutet erstmals seine Möglichkeiten an

Er hatte keinen Scorerpunkt gesammelt. Obwohl dies mehrfach möglich gewesen wäre. Nach seinem Zuspiel auf Ibrahim Maza, der danach aus bester zentraler Position nur den Pfosten traf. Und bei gleich drei aussichtsreichen Schusschancen, als er zweimal zu hoch zielte und einmal mit seinem strammen, aber unplatzierten Versuch in Union-Keeper Frederik Rönnow seinen Meister fand. Und dennoch präsentierte sich nach dem 2:0-Sieg gegen die Berliner ein deutlich gelöster Malik Tillman in der Mixed Zone den Journalisten.

Und ein Profi, der über eine sehr gesunde Selbsteinschätzung verfügt, wie er schon bei seiner ersten Antwort deutlich machte. So erwiderte der 23-Jährige, der bislang so sehr enttäuscht hatte, auf die Feststellung, dass er gut im Spiel drin gewesen sei, nur trocken: „Auf jeden Fall besser.“

Tillmans klare Botschaft: sein Auftritt war besser, aber aus seiner Sicht eben noch nicht gut. Ein bemerkenswertes Statement in einer Zeit, in der die meisten Protagonisten jede Möglichkeit nutzen, sich öffentlich möglichst stark darzustellen. Tillman tat dies mit seiner offenen, selbstkritischen Einschätzung hingegen in einer wohltuenden Form.

Tillman fiel vor allem durch seine Zweikampfstärke auf

Auf dem Platz hatte der 35-Millionen-Euro-Einkauf in erster Linie nicht mit den Qualitäten auf sich aufmerksam gemacht, wegen denen er zuvorderst verpflichtet wurde. So waren es nicht seine drei Torschüsse und drei Torschuss-Vorlagen, bei denen in den meisten Fällen noch eine höhere Präzision möglich ist, die in Tillmans Spiel auffielen, sondern dessen Willen und Einsatzfreude.

So bestritt er als halbrechter Zehner bemerkenswerte 14 Zweikämpfe, viele davon in der Defensive, und entschied herausragende 79 Prozent davon für sich. War der US-Nationalspieler in den meisten Partien zuvor oft abgetaucht, so wirkte er gegen Union erstmals sehr präsent. „Ich habe gut gegen den Ball gearbeitet. Ich habe viele Zweikämpfe gewonnen, den Ball gut laufen lassen“, beurteilte der Rechtsfuß sein Spiel bemerkenswert objektiv, „aber es gibt immer Luft nach oben, auch bei mir.“

Und diese Luft nach oben umriss er genauso klar wie die guten Seiten seines Auftritts. „Heute hätten wir auch mindestens vier Tore machen können“, rechnete Tillman vor, „ich hatte auch eine große Chance.“ Und nannte als Verbesserungspunkt für sich und sein Team, „dass wir noch ein bisschen mehr aus dem Ballbesitz machen“.

Sein eigener Anspruch an sich selbst ist klar und genau der, den auch die Bayer-Verantwortlichen an den Sommer-Zugang stellen: Tillman soll helfen, die durch den Verkauf von Topstar Florian Wirtz an den FC Liverpool verloren gegangenen Scorerpunkt zu ersetzen. Und so benannte der 23-Jährige die eine oder andere fehlende Torbeteiligung im Union-Spiel als das Manko, das ihn am meisten stört.

„Ein Tor oder eine Vorlage wäre gut. Klar, wenn es läuft, dann läuft es auch, und dann geht so einer vielleicht auch mal rein.“ (Malik Tillman)

„Ein Tor oder eine Vorlage wäre gut“, sagte Tillman, der bei der Entscheidungsfindung vor dem letzten Pass nicht immer glücklich agierte und der aufgrund seiner herausragenden Schusstechnik bei drei guten Chancen mehr von sich erwartet. Doch die Gründe dafür, dass dieser trotz seiner in den ersten Saisonspielen schwachen Leistungen seine gute Torausbeute von zwei Treffern am Samstag nicht verbesserte, sind naheliegend.

„Ich bin schon selbstbewusst, aber klar, wenn es läuft, dann läuft es auch, und dann geht so einer vielleicht auch mal rein“, analysierte Tillman treffend, „das ist auch so ein Punkt, der vielleicht noch ein bisschen in meinem Kopf ist, und dann spielt das natürlich auch eine Rolle.“ Doch Zweifel hat der Profi nicht, der mit einem Lächeln seine Ankündigung unterstrich: „Aber ich werde weitermachen und ich bin guter Dinge, dass diese Saison noch einer kommt.“ Ein erfolgreicher Torschuss. Und sicher auch mehr davon.

Tillman deutete erstmals seine Wucht und Dynamik mehr als nur an

Dass diese die letztlich für ihn entscheidende Währung darstellen, steht außer Frage. Tillman soll mit seiner Wucht und Dynamik, die er gegen Union erstmals mehr als nur andeutete, Torgefahr erzeugen. Dies ist ihm bewusst, wie seine Antwort zeigt, als er auf das erste Zu-null-Spiel von Bayer 04 in dieser Saison angesprochen wurde.

Dies sei sehr wichtig gewesen, meinte Tillman, der dann aber einräumte: „Die Verteidiger freut es ein bisschen mehr als mich, weil ich natürlich eher für die Tore zuständig bin. Aber es ist ein guter Boost für unser Selbstvertrauen.“ Das ihm sein eigener Auftritt trotz fehlenden persönlichen Erfolgserlebnissen offenbar gegeben hat.

„Ich fühle mich wohl. Ich glaube, ich habe ein ordentliches Standing hier.“ (Malik Tillman)

Wobei Tillman sich grundsätzlich seiner Rolle und seiner Position bewusst ist. „Ich fühle mich wohl“, sagt er trotz aller Kritik, die an ihm zuletzt zu Recht laut wurde, „ich glaube, ich habe ein ordentliches Standing hier.“ Auch wenn der introvertierte, sogar schüchtern wirkende Profi alles andere als ein Marktschreier ist, weiß er, was er kann.

Dennoch schätzt er seine Situation bemerkenswert zurückhaltend ein, ohne Zweifel an sich aufkommen zu lassen. „Wir haben viele, viele Spieler, auch viele Spieler auf meiner Position“, sagt er, „das ist ein guter Konkurrenzkampf. Und dann geht es natürlich darum, Leistung zu bringen, sei es im Training, sei es im Spiel. Und ja, einfach immer sein Bestes zu geben.“ Sein Auftritt gegen Union hat berechtigten Anlass zur Hoffnung geliefert, dass der Neue bald wirklich gut spielt. Genauso wie Tillmans realistische Selbsteinschätzung.

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